Aachener Straße 409
Nordrhein-Westfalen
50933 Köln
Deutschland
<p>Text der Karte - Chemnitz, 5. Jan. 86 - L.E ! Heute bin ich ohne Nachricht von Dir geblieben; gestern habe Karte von Fanny erhalten, weiß aber nicht recht, wie ich mir die Sache zusammen reimen soll; wenn Du nicht die Adresse geschrieben hättest, würde ich heute sehr verlegen sein. - Zu einem Brief ist es heute zu spät; meinen gestrigen hoffe in dein. Besitze. Morgen will nach L. - Herzl. Grüße für Dich & und unsere Lieben von Deinem David. - David Ichenhäuser wurde am 24. September 1854 in Fürth geboren. Seine Eltern waren der Fürther Kaufmann Jacob Ichenhäuser und Ehefrau Babette, geb. Ollesheuer. 1882 heiratete er die aus Deutz stammende Emma Dülken. Das Ehepaar hatte drei Söhne: Heinrich, geb. 1887, gefallen im I. Weltkrieg, Ernst, geb. 1889; Max, geb. 1892, Ehemann von Gertrud Moises, Tochter von Sigmund und Martha Moises. Emma Ichenhäuser starb im Februar 1928. David Ichenhäuser war Mitinhaber der Holzhandlung Lenzen, Meyer & Cie. Kurz vor der Deportation musste David Ichenhäuser seine Wohnung in der Aachener Straße 409 verlassen und in ein Ghettohaus in der Beethovenstraße 16 ziehen. Am 27. Juli 1942 wurde David Ichenhäuser im hohen Alter von fast 88 Jahren mit dem Transport III/2 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Bereits 13 Tage später- am 9. August 1942 kam er dort zu Tode. Im Kölner Stadtteil Lindenthal erinnern zwei Stolpersteine an das Schicksal von David und Ernst Ichenhäuser.</p>
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