Dr. iur. Salomon und Berta Hepner

<p>Der aus Kiew stammende Jurist Dr. Salomon Hepner (1893-1943) kam vermutlich 1921 mit seiner Frau Berta, geborene Weller (1901-1982), seinem Sohn George (1920-2008), den Eltern sowie zahlreichen Familienmitgliedern nach Berlin. &nbsp;1925 wurde das Ehepaar als russische Kriegsfl&uuml;chtlinge anerkannt. Von 1927-33 war die kleine Familie in der Bayerischen Str. 8 gemeldet.</p><p>Seinen Lebensunterhalt verdiente sich der Jurist als Mitbesitzer einiger H&auml;user sowie als Gesch&auml;ftsf&uuml;hrer fast s&auml;mtlicher Immobilien- und Aktiengesellschaften der Familie. Ende 1933 begann die fernm&uuml;ndliche Beschlagnahmung des Besitzes durch die Beh&ouml;rden, im Januar 1935 leitete die Oberstaatsanwaltschaft Dessau offiziell ein Strafverfahren ein, in dem er, Salomon Hepner, sein Vater Joel Hepner und sein Cousin Nassanel&nbsp; Essmann zu Staatsfeinden erkl&auml;rt und als Devisenverbrecher angeklagt wurden.</p><p>Salomon Hepner floh Ende M&auml;rz 1933 mit seiner Frau Berta und dem Sohn George nach Paris, wo weitere Familienmitglieder lebten. Er entging hier leider nicht der Verfolgung. Am 4. M&auml;rz 1943 wurde er in das Konzentrationslager von Majdanek deportiert, am 9. M&auml;rz starb er in Auschwitz.</p><p>Berta Hepner trennte sich in Paris von ihrem Ehemann und heiratete 1937 Jacob Gourary, mit dem sie zun&auml;chst nach England ging, 1940 aber nach New York &uuml;bersiedelte, wo sie 1982 verstarb.</p><p>Der Sohn George wanderte gleichfalls 1940 in die USA aus. Er nahm am 2. Weltkrieg teil, 2008 wurde er auf einem Veteranenfriedhof in Florida bestattet. Ein Wiedergutmachungsantrag um Restitution der Immobilien des Vaters und Gro&szlig;vaters verlief im Sande, eine Entsch&auml;digung f&uuml;r die abgebrochene und zerst&ouml;rte Chance der Ausbildung wurde ihm letztlich 1962 gew&auml;hrt.</p>