Spitalgasse 4
96450 Coburg
Deutschland
<p>Dr. Moritz Baer (Dr. Baer I) war ein gebürtiger Coburger und erblickte am 6. Juli 1877 das Licht der Welt in Coburg. Er besuchte das Coburger Gymnasium Casimirianum, studierte im Anschluß Jura und eröffnete ein Anwaltsbüro. Als Teilnehmer im 1. Weltkrieg im Rang eines Unteroffiziers wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet, erhielt das Verwundetenabzeichen und einen Orden des Herzogtums Coburg. Sein jüngerer Bruder Martin Baer wurde nach Ende des 1.Weltkriegs beruflich sein Partner - aus dem Anwaltsbüro wurde eine juristische Kanzlei. Bereits Anfang der 20er Jahre wurde die Kanzlei zur Anlaufstelle von Mandaten die Hilfe und Beistand im Rechtsstreit mit Nationalsozialisten suchten. Dadurch gerieten die jüdischen Anwälte natürlich schon früh in deren Blickfeld. Auch als Vertreter der jüdischen Kultusgemeinde Coburg im Streit mit der Stadt 1932/1933 um das weitere Nutzungsrecht der Nikolauskapelle als Synagoge standen sie im Blick der Öffentlichkeit. 1933 wird Moritz Baer zusammen mit anderen Coburger Juden festgenommen und mißhandelt. Über diese Vorkommnisse wird Ihnen verboten zu reden. Mit der zunehmenden Machtausbreitung der Nationalsozialisten blieben der Kanzlei die Kunden aus.1938 verkauften die Brüder Baer ihre Häuser und emigierten ins rettende Ausland. Moritz Baer und seine Frau flüchteten nach Argentinien zu ihrem Sohn Max, der dort bereits seit 1936 lebt. Auch der Tochter Ruth und Sohn Bernhard gelang die Flucht nach Argentinien. Moritz Baer starb 1952. Seine Frau folgte Ihm 10 Jahre später. </p>
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