Icchoka Lejba Pereca 14
22-400 Miasto Zamość
Polen
<p>Zamość ist eine besondere Stadt in ihrer Geschichte und Kultur. Sein Gründer - Jan Zamoyski, Großhetman der polnischen Krone – wollte, dass die Stadt sowohl in ihrer Anordnung, als auch in der sozialen Zusammensetzung perfekt wird. Um die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt voranzubringen, warb er Kaufleute und spezialisierte Handwerker – Armenier, Griechen und Juden – an. Das Zeugnis dieser großen multikulturellen Vergangenheit der Stadt ist die Renaissance-Synagoge, die bis heute erhalten ist. Gleich nach ihrer Errichtung siedelten sich Juden in der Stadt an. Durch das 1588 erlassene Judenprivileg erhielten sie die gleichen Rechte wie andere Bürger. Sie konnten Immobilien in der ganzen Stadt besitzen. Ihnen wurde Sicherheit und die Freiheit der Religionsausübung garantiert. Sie erhielten das Recht, eine Synagoge, eine Mikwe, einen Friedhof zu bauen und eine Schule zu gründen. Sie durften sogar Waffen tragen. Zamoyski wollte, dass sich sephardische Juden, also aus Südeuropa, in Zamość ansiedeln. Er hoffe, dass es dank ihnen nicht nur möglich sei, den Handel mit dem Osmanischen Reich wiederzubeleben, sondern auch die diplomatischen Beziehungen helfen zu verbessern. Juden ließen sich neben dem Kleinen Markt (Solny) nieder. Bald wurde dort die Judenstraße angelegt und die erste Synagoge gebaut. Ein viel prächtigeres Backsteingebäude wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet. Der Eingang liegt unterhalb des Straßenniveaus. In vielen Städten war es verboten, Synagogen höher zu bauen als christliche Gotteshäuser oder die umliegenden Häuser. Um ein prächtiges Bauwerk zu erhalten, ohne gegen die Vorschriften zu verstoßen, wurde für die Synagoge eigens Boden ausgehoben und diese in der Mulde errichtet. Während des Zweiten Weltkriegs verwüsteten die Deutschen die Synagoge und richteten eine Tischlerei und einen Stall ein. Nach Kriegsende wurde die Synagoge als Lager und dann als Bibliothek zweckentfremdet. </p>
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