Bahnhofstraße 2
97990 Weikersheim
Deutschland
<p>Max Wolfsheimer führte den von seinem Vater übernommenen Großhandel für Pferde, Getreide, Kartoffeln und Futtermittel weiter. Seine Geschäftsbeziehungen waren international. Er belieferte Kunden in der Schweiz, Österreich, Italien und Belgien. Doch bereits 1932 kündigten sich die kommenden Schwierigkeiten mit späteren Machthabern an durch eine üble Nachrede vom Ortsvorsteher der hiesigen NSDAP-Gruppe, der Max Wolfsheimer in einem erfolgreichen Prozess entgegentrat. Doch bereits am 20. März 1933 wurde Max Wolfsheimer in Mergentheim durch die SA verhaftet und mußte wieder freigelassen werden, da nichts gegen Ihn vorlag. Um einer geplanten Aktion der Nationalsozialisten aus dem Weg zu gehen begab sich Max Wolfsheimer ab 24. März 1933 auf Geschäftsreise ins Elsass. Nachdem er von der einen Tag nach seiner Abreise erfolgten " Judenaktion " auf dem Rathaus erfahren hatte, bei der Hermann Stern von Creglingen zu Tode geprügelt und Walter Selz aus Weikersheim körperlich mißhandelt wurde entschloß er sich in Colmar im Elsass zu bleiben. 1934 kamen seine 2. Frau Frieda, geb. Königsberger und die Kinder Hans (12 Jahre) und Lieselotte (14 Jahre) nach. Max Wolfheimers 1. Ehefrau Laura, geb. Friedsam war bereits 1925 im Alter von 37 Jahren gestorben. Nach der teilweisen Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen im Mai/Juni 1940 entschloß sich Max Wolfsheimer zur Emigration in die USA. Über Lissabon (Dezember 1941) gelangten Max, Frieda und Lieselotte Wolfsheimer im Januar 1942 mit dem Schiff nach Amerika. Sohn Hans Wolfsheimer war bereits 1938 im Alter von 18 Jahren von Lyon in die USA emigriert. Heute erinnern 4 Stolpersteine in der Bahnhofstraße in Weikersheim an das Schicksal der Familie Wolfsheimer.</p>
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