Hauptstraße 79
41747 Viersen
Deutschland
Es handelt sich um das ehemalige Wohnhaus Jonas Leffmanns. Er war seit 1807 in Viersen ansässig und gehörte, als mit Ellewarenhandelnder, seit 1818 zu den wenigen Juden, die in Viersen ein Gewerbepatent besaßen. 1822 wird er im Adressverzechnis der Stadt Viersen sogar als Baumwollfabrikant bezeichnet, was zeigt, dass ihm zumindest der Aufstieg in die mittlere Schicht der Viersener Gewerbetreibenden gelungen war. Dennoch musste Jonas Leffmann 1824 seinen Bankrott anmelden und konnte erst 1829 erneut ein Gewerbepatent anmelden.
In der jüdischen Gemeinde war Leffmann eine überaus bedeutende Persönlichkeit. In der Zeit von 1817 bis zu seinem Tod im Jahre 1847 bekleidete er das Amt des Gemeindevorstehers. Zu dieser Zeit stellte er der jüdischen Gemeinde im Anbau seines Wohnhauses unentgeltlich einen Raum zur Verfügung, der als Betraum genutzt wurde. Nach Leffmanns Tod übernahm zunächst sein Sohn Salomon Leffmann die Verpflichtungen des Gemeindevorstehers, sodass der Betraum im Haus auf der Hauptstraße 79 verblieb. 1852 verließ Salomon Leffmann die Stadt Viersen und die jüdische Gemeinde errichtete ihren Betraum – bis zum Kauf des Hauses Rektoratstraße 10 im Jahr 1860 - im Nachbarhaus Hauptstraße 81.
Neuen Kommentar hinzufügen