Oesterleinstraße 10
73430 Aalen
Deutschland
Fanny Kahn wurde am 7. April 1871 in Rockershausen/Saar geboren. Sie war verheiratet mit Ludwig Kahn (Heirat 1908), Viehhändler aus Aufhausen bei Bopfingen. In Aalen baute sich das Paar ein Häuschen mit einem kleinen Nebengebäude. Ludwig Kahn war Soldat im 1. Weltkrieg, kam verletzt wieder nach Hause und starb dann aber an einer Kriegsverletzung am 18. Juli 1919. Er wurde auf dem jüdischen Friehof in Aufhausen beerdigt. Die Ehe von Ludwig und Fanny Kahn blieb kinderlos. Nach dem frühen Tod ihres Mannes bestritt Fanny Kahn ihren Lebensunterhalt mit Klavierunterricht und dem Handel mit Korbwaren. Am 14. Juli 1941 wurde Fanny Kahn zwangsumgesiedelt nach Oberdorf bei Bopfingen. Ab 1939/1940 begannen die Nationalsozialisten in Baden Württemberg damit, Städte und Dörfer „judenfrei“ zu machen. Die Juden wurden zwangsweise in kleinere Städte und Gemeinden eingewiesen, die immer noch einen verhältnismäßig hohen eigenen jüdischen Bevölkerungsanteil hatten wie z.B. Bad Buchau, Baisingen, Buttenhausen, Haigerloch, Laupheim, Oberdorf am Ipf und Rexingen Alle größeren Städte waren bemüht " judenfrei " zu werden (Berlin-Oktober 1941). Fanny Kahn wurde in Oberdorf bei den Schwestern Hilb einquartiert. Am 22. August wurde Fanny Kahn zusammen mit 40 weiteren jüdischen Mitbürgern mit dem letzten Deportationszug (es gab vorher schon 3 Deportationstermine) von Stuttgart über Theresienstadt in das Vernichtungslager Treblinka transportiert. Dort wurde Fanny Kahn am 28. oder 29. September 1942 im Alter von 71 Jahren ermordet.Heute erinnert ausser dem " Stolperstein für Fanny Kahn " noch der " Fanny-Kahn-Weg " an die ehemalige Aalenerin.
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