Complete profile
60
Kategorie
Adresse

Lingener Straße 51
48529 Nordhorn
Deutschland

Koordinate
52.439280772964, 7.0762532853063

<p>Die Familie Schaap war seit langem in Nordhorn ans&auml;ssig. Nachdem der Betrieb in der Ochsenstra&szlig;e bei einem Stadtteilbrand zerst&ouml;rt wurde, wechselte das Schlachtergesch&auml;ft in die Lingener Stra&szlig;e. Dort &uuml;bernahmen Sohn Moritz (geb. 1895) und seine Frau Erna geb. Oppenheimer aus Osnabr&uuml;ck die Leitung des Gesch&auml;fts. Tochter Lina Schaap heiratete Salomon David de Jong aus Utrecht und zog zu ihm in die Niederlande.</p><p>Den Nordhorner Schaaps wurde 1933 ein Sohn, Klaus, geboren. Als moch vor dem Regierungsantritt der Nazis Fenster und W&auml;nde beschmiert und 1934 sogar alle Fenster zerschlagen wurden, floh die Familie nach Hengelo (Niederlande).</p><p>Mit der Besetzung der Niederlande 1940 war das Leben der Schaaps wieder bedroht: kriegsbedingte Bombardements, der &bdquo;Judenstern&ldquo; auf der Kleidung, Schulverbot, Pr&uuml;gel durch verhetzte Sch&uuml;lerbanden &ndash; und schlie&szlig;lich, am 16. September 1941: die Verhaftung des Vaters! Er wurde zusammen mit 104 anderen j&uuml;dischen Menschen aus Twente in das KZ Mauthausen (&Ouml;sterreich) transportiert; wo alle Deportierten ums Leben kamen.</p><p>Die gesamte Familie tauchte in wechaselnden Verstecken bei Bauern in Twente unter. Insgesamt hielten &nbsp;sich die &bdquo;Onderduikers&ldquo; (Untergetauchten) etwa drei Jahre versteckt, bis Ostern 1945 kanadische Truppen Klaus und seine Familie befreiten.</p><p>Klaus kehrte nach Hengelo zur&uuml;ck, wanderte aber 1954 nach Winnebago/Illinois aus, wo er seine Frau Evalyn heiratete.</p><p>Von seinen Erlebnissen im Versteck berichtete er von Zeit zu Zeit seiner Frau, die sie in einer Kladde notierte. Nach einem Besuch des Ehepaars in Nordhorn wurden diese Aufzeichnungen &uuml;bersetzt, bearbeitet, mit Fotos und Dokumenten versehen und durch Interviews mit den niederl&auml;ndischen Rettern von damals erg&auml;nzt. Der Landkreis Grafschaft Bentheim ver&ouml;ffentlichte 2008 den Bericht unter dem Titel: &bdquo;Klaus Schaap &ndash; Gestohlene Jahre: verfolgt, versteckt, gerettet!&ldquo; (inzwischen auch in amerikanischer Fassung erschienen). Klaus Schaap starb 2006 in Winnebago.</p>

Literatur
Landkreis Grafschaft Bentheim (Hg.): Auf Spuren jüdischen Lebens in der Grafschaft Bentheim, Bad Bentheim 2. Aufl. 2003, S. 230-232

Klaus Schaap, Gestohlene Jahre: verfolgt, versteckt, gerettet! Hrsg. von dem Landkreis Grafschaft Bentheim Nordhorn 2008
Redaktionell überprüft
Aus

Neuen Kommentar hinzufügen

Das Sprachkürzel des Kommentars.