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Kategorie
Adresse

Hagenstraße 26 und 30
48529 Nordhorn
Deutschland

Koordinate
52.4354521, 7.0721987

In der Hagenstraße betrieben die beiden Familien Roozendaal einen bescheidenen Altwarenhandel, der nur einen ärmlichen Lebensstandard erlaubte. Die beiden Ehemänner waren sehr früh gestorben: Mozes 1920 im Alter von 41 Jahren, Salomon 1912, 36 Jahre alt. Zurück blieben die Frauen mit vier bzw. drei Kindern. Oft wurden sie von wohlmeinenden Nachbarn mit Lebensmitteln versorgt.

Bertha Roozendaal geb. Israel flüchtete mit ihren vier Kindern Erich, Johanna, Siegfried und Rosalie ins niederländische Borne bei Hengelo. Dort wurden sie von der deutschen Verfolgungswelle eingeholt – und über Westerbork kamen alle in den Jahren 1943/44 in Auschwitz ums Leben, außer Rosalie. Rosalie durchlief sieben Konzentrationslager, wurde schließlich in Bergen-Belsen befreit. Danach emigrierte sie nach San Francisco, USA, und heiratete dort den ungarischen Juden Arthur Krzesni, der 1992 verstarb. Sie selbst starb hochbetagt 2004 mit 90 Jahren inmitten eines großen Familienkreises mit Kindern und Enkeln.

Salomons Frau Berta geb. Eichenwald stammte aus Horstmar. Ihre Kinder Ernst und Jenni wurden 1943 in Auschwitz bzw. Sobibor ermordet. Der Tochter Hendrina gelang es, nach Gronau in Westfalen zu entkommen, dort einen katholischen Partner zu heiraten und sich so der Verfolgung zu entziehen. Sie starb 1970 in Nordhorn.

Literatur
Landkreis Grafschaft Bentheim (Hg.): Auf Spuren jüdischen Lebens in der Grafschaft Bentheim, Bad Bentheim 2. Aufl. 2003, S. 240-241
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