Jüdisches Viertel

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70
Kategorie
Adresse

Jüdenstraße
02826 Görlitz
Deutschland

Koordinate
51.157897377721, 14.989763436632

Ein jüdisches Viertel und eine jüdische Bevölkerung sind bis zu ihrer Vertreibung im 14. Jahrhundert nachgewiesen.

Görlitz war ein Haupthandelsplatz der gesamten Oberlausitz im ausgehenden Mittelalter und vermutlich bereits zu Beginn des 13.Jahrhunderts Siedlungsort für jüdische Familien. Eine „Judengasse“ im Umfeld des Nikolaiturms wurde erstmalig Anfang des 14.Jahrhunderts urkundlich erwähnt; auch eine „Judenbadestube“ (Mikwe) und einen „Judenkirchhof“ - vor der Stadtmauer an der Neiße gelegen - soll es damals gegeben haben. Unter König Johann von Böhmen erlangten die hier ansässigen Juden 1329 Schutz; seit 1344 ist eine „Judenschule“ (Betraum) in Görlitz urkundlich nachweisbar. Wie in vielen deutschen Städten vertrieb man zur „Pest-Zeit“ auch die in Görlitz lebenden Juden aus der Stadt; doch Jahre später kehrten sie wieder zurück. 1389 erteilte der regierende Herzog dem Görlitzer Rat das Privileg, die Stadt „judenfrei“ zu halten; damit war ihre erneute Vertreibung und wirtschaftliche Ausplünderung verbunden; der jüdische Grundbesitz – Synagoge und Friedhof – wurde konfisziert und ging ins Eigentum der Stadt über. 1390 wurde die Synagoge abgerissen. 1395 waren nachweislich keine Juden mehr in der Oberlausitz.

Ereignisse
Beschreibung
Datierung der ersten Judensiedlung im Bereich der Stadtmauer am Nikolaiturm und Jüdengasse
Datum Von
1305-01-01
Datum bis
1395-01-01
Datierung
1305-1395
Epoche universalgeschichtlich
Redaktionell überprüft
Aus

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