Tautas iela 14
Krāslava, LV-5601
Lettland
Etwas außerhalb der Stadt, direkt an der Daugava, liegt der jüdische Friedhof von Kraslava. Das Eingangstor ist abgeschlossen, die Ummauerung weitestgehend erhalten. Den Schlüssel kann man über die Stadtverwaltung bekommen und so den Friedhof besichtigen. Das Areal ist groß, der vordere Teil ist ordentlich und gepflegt, im hinteren Teil liegen viele ältere Gräber im Dickicht. Der Verein LOT e.V. hat hier in den Jahren 2018/2019 für jeweils 10 Tage mit Ehrenamtlichen gearbeitet und trotzdem nicht im Ansatz den gesamten Friedhof bearbeiten und dokumentieren können (siehe "Weiterführende Links").
Kraslava hat eine bewegte jüdische Geschichte. 1764 wurde in der Stadt die jüdische Gemeinde gegründet und war zu der Zeit die Gemeinde-Verwaltung aller jüdischen Gemeinden in Ost-Lettland. Am 26. Juli 1941 wurden mehr als 1000 Juden, die in der Synagoge festgehalten wurden, Richtung Ghetto Daugavpils begleitet, viele sind auf dem Weg dorthin bereits ermordet worden, die meisten wurden vermutlich vor Ort erschossen. Nur wenige jüdische Familien blieben in Kraslava, auch sie wurden weiterhin verfolgt. Heute (2020) gibt es immer noch einige wenige Juden in der Stadt, die zur Gemeinde Daugavpils gehören. Auf dem Friedhof findet man heute zwei Denkmähler, die an die jüdischen Opfer des zweiten Weltkrieges und der Nationalsozialisten in der Stadt erinnern. (Meler, 2010, 171-182)
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