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Kategorie
Adresse

Tautas iela 14
Krāslava, LV-5601
Lettland

Koordinate
55.886055555556, 27.168138888889

Etwas außerhalb der Stadt, direkt an der Daugava, liegt der jüdische Friedhof von Kraslava. Das Eingangstor ist abgeschlossen, die Ummauerung weitestgehend erhalten. Den Schlüssel kann man über die Stadtverwaltung bekommen und so den Friedhof besichtigen. Das Areal ist groß, der vordere Teil ist ordentlich und gepflegt, im hinteren Teil liegen viele ältere Gräber im Dickicht. Der Verein LOT e.V. hat hier in den Jahren 2018/2019 für jeweils 10 Tage mit Ehrenamtlichen gearbeitet und trotzdem nicht im Ansatz den gesamten Friedhof bearbeiten und dokumentieren können (siehe "Weiterführende Links").

Kraslava hat eine bewegte jüdische Geschichte. 1764 wurde in der Stadt die jüdische Gemeinde gegründet und war zu der Zeit die Gemeinde-Verwaltung aller jüdischen Gemeinden in Ost-Lettland. Am 26. Juli 1941 wurden mehr als 1000 Juden, die in der Synagoge festgehalten wurden, Richtung Ghetto Daugavpils begleitet, viele sind auf dem Weg dorthin bereits ermordet worden, die meisten wurden vermutlich vor Ort erschossen. Nur wenige jüdische Familien blieben in Kraslava, auch sie wurden weiterhin verfolgt. Heute (2020) gibt es immer noch einige wenige Juden in der Stadt, die zur Gemeinde Daugavpils gehören. Auf dem Friedhof findet man heute zwei Denkmähler, die an die jüdischen Opfer des zweiten Weltkrieges und der Nationalsozialisten in der Stadt erinnern.  (Meler, 2010, 171-182)

Ereignisse
Beschreibung
Gründung des Friedhofs in Kraslava
Ereignis
Datum Von
1700-01-01
Datum bis
1799-12-31
Datierung
18. Jahrhundert
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Festnahme und Erschießung von 30 Mitglieder_innen der jüdischen Gemeinde in der Nähe des Friedhofs
Datum Von
1941-06-29
Datum bis
1941-06-29
Datierung
29. Juni 1941
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Erschießung zweier jüdischer Gemeindemitglieder direkt am Eingang des Friedhofs
Datum Von
1941-07-01
Datum bis
1941-07-31
Datierung
Juli 1941
Epoche universalgeschichtlich
Literatur
Meler, Meyer, Jewish Latvia: Sites to remember, Latvian Jewish Communities Destroyed in the Holocaust, Tel-Aviv, 2013. Übersetzer aus dem Russischen ins Englische: Michail Sigal
Redaktionell überprüft
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