Nordstraße 38
63450 Hanau
Deutschland
Die Gemeinde unterhielt eine jüdische Schule (Israelitische Elementar- und Religionsschule), die 1890 aber in das Gemeindehaus in der Nürnberger Straße 3 umzog.1925 unterrichteten der Rabbiner und beide Lehrer an der Jüdischen Gemeindeschule 33 Kinder; den Religionsunterricht an den höheren öffentlichen Schulen erteilte Rabbiner Dr. Gradenwitz. Seit 1937 war dort auch ein zweiklassige jüdische Schule eingerichtet worden.Bereits Moritz Daniel Oppenheim lernte in dem Cheder Hebräisch und jüdische Gebete.
Cheder (חֶדֶר) ist das hebräische Wort für „Zimmer“ und die Bezeichnung für die traditionellen, religiös geprägten Schulen. Der Unterricht fand im Haus des Lehrers statt, der von der jüdischen Gemeinde bzw. einer Gruppe von Eltern finanziert wurde. Der Cheder war üblicherweise mit der Synagogeverbunden. Diese Form der Erziehung war in der Regel nur Jungen zugänglich, Mädchen lernten meist bei den Müttern nebenher. Der Unterricht fand in kleinen Gruppen mit Jungen verschiedener Altersgruppen statt. Die Jungen traten mit etwa drei Jahren in den Cheder ein. Sie erlernten zunächst das hebräische Alphabet und die hebräische Sprache (Umgangssprache des europäischen Judentums war vom Mittelalter bis zur Aufklärung das Jiddische). Gegenseitiges Vorlesen und Auswendiglernen waren die vorherrschenden Lernformen. Im Alter von 13 bis 14 Jahren wurde die Ausbildung im Cheder mit der Bar Mizwa abgeschlossen.
Für das weitere Studium zum Rabbiner oder Sofer gab es Jeschiwot, d. h. Talmud-Hochschulen, etwa in Worms, Fürth oder in Prag, das für jüdische Studien einen hohen Ruf genoss. Nachdem viele Juden im Mittelalter vor Judenpogromen im Zusammenhang mit den Kreuzzügen nach Osteuropa geflohen waren, lag das intellektuelle Zentrum des europäischen Judentums während vieler Jahrhunderte in dieser Region.
In der Aufklärung wurden die Cheder kritisiert: mangelnde Qualifikation der Lehrer, die nebenher lehrten, und die Abschottung vom Bildungssystem der christlichen Umwelt wurden bemängelt.
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