Orientalische Druckerei Heinrich Jakob van Bashuysen

Im Jahre 1708 errichtete Heinrich Jakob Bashuysen, Prediger der Holländischen Gemeinde in Hanau und Professor für orientalische Sprachen und Kirchengeschichtean der Hohen Landesschule in Hanau, eine neue Orientalische Druckerei. Diese Druckerei nutzte er vor allem, um seine eigenen Veröffentlichungen im Bereich der Orientalistik zu verlegen. Dabei arbeitete dieser Koryphäe auf dem Gebiet der Orientalistik mit jüdischen Druckern zunächst eng zusammen. Mit diesen zerstritt er sich aber. Der Streit ging bis vor den Reichshofrat in Wien, wo die Akten bis heute lagern.

Die Druckerei war im Haus Bashuysens untergebracht. Da sein Wohnort bislang nicht ermittelt werden konnte, steht die Markierung auf dem Gelände der Hohen Landesschule (heute DGB-Haus).

Die Druckerei bestand mit mehrfach wechselnden Besitzern bis zum Jahre 1745. So ging die Druckerei im Jahre 1715, nach dem Weggang Bashuysens an das akademische Gymnasiums in Zerbst, auf Johann Jakob Beausang über, der seit 1716 mit Salomon (Salman) Hanau zusammenarbeitete.

Im Jahre 1725 wurde von Michael Hanau eine neue hebräische Druckerei eingerichtet, in der mindestens drei Bücher gedruckt wurden.
Mehrfach fungierten Frankfurter Buchhändler wie Seligman Reis und Michel Stern als Verleger und bestellten in den Hanauer Druckereien Bücher auf ihre Kosten.

In den 20er Jahren des 18. Jahrh. litt die Orientalische Drllckerei zunehmend unter der wachsenden Konkurrenz hebräischer Bücher aus Offenbach und FrankfurtIM und es wurde nur noch in kleinen Auflagen gedruckt. Nach dem Tod von Beausang im Jahre 1728 verkaufte seine Witwe die Druckmaterialien an die Druckerei im Waisenhaus, in der im Jahre 1744 ein Andachtsbüchlein bei Sterbefallen, Lewajat ehen, gedruckt wurde.