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90
Kategorie
Adresse

Mühltorweg
63450 Hanau
Deutschland

Koordinate
50.133818686235, 8.9245311626335

Während des Siebenjährigen Krieges wurde Hanau von französischen Truppen besetzt. Diese haben im März 1758 einen Wall über den Friedhof, welcher im Weg war, ausgeworfen. Die Gemeinde konnte in letzter Sekunde noch einschreiten und erhielten die Erlaubnis die Grabsteine umzulegen und das Tahara-Haus (= Leichenhaus) zu demontieren, damit ein noch größerer Schaden vermieden werden konnte. Der Zaun und das Tor waren jedoch bereits zerstört und der Erdaushub für den Wall wurde über die nun flach liegenden Grabsteine ausgeworfen.

Leider nahm um 1800 der Vandalismus immer weiter zu, weswegen 1800 ein neues Tahara-Haus gebaut werden musste und 1804 ein Zaun gebaut wurde, um den Friedhof zu schützen. Doch dies sollte nicht die letzte Schutzmaßnahme und nicht das letzte Tahara-Haus sein. 1856 wurde erstmals eine Steinmauer gebaut, welche öfters saniert und repariert werden musste. Ob die heutige stehende Mauer die gleiche Mauer ist wie in 1856 und lediglich saniert wurde oder aber eine neue Mauer ist, ist nicht bekannt. 1862 wurden erstmals eiserne Tore verwendet. Ein kleines war für die Fußgänger und ein großes war für den Leichenwagen.

Wann das letzte Tahara-Haus gebaut wurde ist unbekannt, jedoch wissen wir, dass das letzte Tahara-Haus1983 im Zuge des Novemberpogroms in der Nacht durch Brandstiftung zerstört wurde und seitdem kein neues aufgebaut wurde. Bis heute kann man noch sehen wo das Tahara-Haus früher stand.

Medien
Taharahaus des jüdischen Friedhofs in Bruchsal
Aufnahmedatum
25. Dezember 2009
Fotografiert von
Frank C. Müller
Griemert
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Bruchsal
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/Taharahaus#/media/Datei:Juedischer_Friedhof_Bruchsal_42_Halle_(fcm).jpg
Breite
3231
Höhe
2200
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Mimetype
image/jpeg
Ort des Tahara-Hauses auf dem Jüdischen Friedhof in Hanau
Aufnahmedatum
2020
Fotografiert von
Nadine Kaufmann
Griemert
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Hanau
Breite
496
Höhe
374
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/png
Beispiel für einen Grabstein auf dem Jüdischen Friedhof in Hanau
verwitterter Grabstein
Aufnahmedatum
2020
Fotografiert von
Nadine Kaufmann
Griemert
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Hanau
Breite
451
Höhe
596
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Die älteren Grabsteine sind aus Sandstein und in Hebräisch geschrieben. Auf den Grabsteinen steht neben dem Namen (Tochter/Sohn von…, Frau von…) das Hauszeichen der Familie, da erst ab 1811 Nachnamen vererbt wurden. „Haus Zur Goldenen Traube“ wurde durch ein Bild von Trauben dargestellt.  Außerdem wurde eine Würdigung des Verstorbenen (durch z.B. die Funktion in der Gemeinde, die religiöse Einstellung), der Todesgrund, das Todesdatum (aber nicht das Geburtsdatum!) und ein Trostspruch durch z. B. Psalme aus der Thora, welche durch eigene Abkürzungen eingemeißelt wurden. Diese eigenen Abkürzungen machen es schwer den Grabstein zu übersetzen, da die Abkürzungen in jeder jüdischen Gemeinde anders sind.
Mimetype
image/png
Redaktionell überprüft
Aus

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