Bankhaus Gebrüder Stern

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90
Kategorie
Adresse

Fahrstraße
63450 Hanau
Deutschland

Früherer Straßenname
Fahrgasse 1; später in der Frankfurter Straße 25
Koordinate
50.13444889639, 8.9178524795945

Die Brüder Wolf und Isaak Stern bauen 1862 eine Privatbank auf. Schon ihr Vater Hirsch Oppenheimer war Bankier und Wirtschaftsberater des Königs von Hannover. Das Bankgeschäft liegt damals in der Fahrgasse 1. 1901 werden anlässlich des Umzugs in die Frankfurter Straße 25 alle daran beteiligten Handwerker namentlich aufgeführt. Das zeigt, dass die Familie zunächst nicht nur begabt in ihrem Geschäft ist, sondern auch sozial eingestellt war: Sie ehren mit der namentlichen Nennung ihre Angestellten.

Die Bank übersteht die Krisenjahre der Weimarer Republik beinah ungerührt. Im Besitz von Julius Stern und seinem Sohn Dr. Kurt Stern wird das bankhaus während des Ersten Weltkrieges führend im Kriegsanleihe-Verkauf. Dafür bekommt Julius Stern das Verdienstkreuz für Kriegshilfe. Er wird außerdem Leiter der Hanauer Bankenvereinigung (Commerz- und Privat-Bank; Danat-Bank; Disconto-Gesellschaft; Dresdner Bank; Gebrüder Stern). Dr. Kurt Stern bezeichnet die Firma von seinem Vater Julius und sich als „die bedeutendste und aktivste unter allen Banken“.

In der Weltwirtschaftskrise hilft die Bank Firmen mit Krediten aus und baut die Diamantenschleifindustrie mit auf. Für 85% der 120 Diamantschleifereien deutschlandweit wickelt die erfolgreiche Bank die Geschäfte ab. Sie zählt tatsächlich zu den aktivsten regionalen Kreditinstituten des Rhein-Main-Gebiets mit hohem Kapital (1,3 Mio. RM) und Reserven (ca. 800 000 RM). Auf ihrem Höhepunkt beschäftigt die Privat rund 4000 Mitarbeiter.

Ab spätestens 1933 werden die Bankiers Stern von örtlichen NS-Funktionären wie dem NS-Landrat Löser durch meist vergebliche Drohungen, Erpressungsversuche, persönliche Besuche und anderen Einschüchterungen bedrängt. SS-Offiziere versuchen mit Einschüchterungstaktikern, Krediterlasse für Bekannte zu erwirken. Im Jahr 1934 wird die Bank dann "arisiert". Dr. Kurt Stern verliert, wie auch die anderen Inhaber, sein ganzes Vermögen, einschließlich der Mitgift seiner Frau. Er muss 1935 Deutschland verlassen.

Medien
Fotografie mit Blick auf die Fahrgasse/Ecke Langgasse
Fotografie mit Blick auf die Fahrgasse/Ecke Langgasse
Aufnahmedatum
1938
Fotografiert von
Johannes Koltermann
Griemert
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Stadt Hanau
ggf. URL
https://www.fr.de/rhein-main/main-kinzig-kreis/hanau-ort66348/bildband-unbekannten-ansichten-hanau-13189657.html
Breite
1024
Höhe
576
Lizenz
CC BY-SA 2.0
Mimetype
image/jpeg
Postkarte von der Frankfurter Straße in Hanau
Postkarte von der Frankfurter Straße in Hanau
Aufnahmedatum
1916
Fotografiert von
unbekannt
ggf. Urheber / Künstler
unbekannt
Griemert
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Stadt Hanau
ggf. URL
https://static1.akpool.de/images/cards/199/1993104.jpg
Breite
580
Höhe
370
Lizenz
CC BY-SA 2.0
Mimetype
image/jpeg
Siegelmarke der Firma Gebrüder Stern
Runde, geprägte Marke; weiß auf rot; mittig Initialen in Stern
Aufnahmedatum
ca. 1900 bis 1933
Fotografiert von
unbekannt
ggf. Urheber / Künstler
unbekannt
Griemert
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann
ggf. URL
http://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-551703;jsessionid=25B0700BFF869B5D497F671CD74CAACF
Breite
455
Höhe
442
Lizenzhinweise
Dieses Bild stammt aus den Sammlungen des Jüdischen Museums Berlin. Kann es für diese Seite verlinkt werden?
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Rechte vorbehalten
Beschreibung
Inv.-Nr. 2015/1287/0
Mimetype
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