Freiheitsplatz
63450 Hanau
Deutschland
Neben diesem Kaufhaus konnte Hanau noch das Kaufhaus Wronker aufweisen. Dieses wurde von Hermann Wronker, einem Neffen von Leronard Tietz, gegründet, welcher unter anderem noch in Mannheim, Nürnberg, Pforzheim, Darmstadt, Hannover, Worms und Frankfurt am Main Kaufhäuser besaß. Beide Hanauer Kaufhäuser und deren jüdischen Besitzer fielen den Verbrechen der Nationalsozialisten zum Opfer.
So wurde die Leonhard Tietz AG 1933 “arisiert” und in Westdeutsche Kaufhof AG umbenannt. Durch die Hetzkampagnen der Nationalsozialisten gegen jüdische Geschäfte und die Maßnahmen der “Arisierung”, wie eine geforderte arische Vorstandsmehrheit wurde die Familie Tietz durch die Nationalsozialisten zum Verkauf ihrer Unternehmensanteile stark unter deren Wert gezwungen. Von diesem Zeitpunkt an waren die Commerzbank, Deutsche Bank und die Dresdner Bank Eigentümer des umbenannten Unternehmens. Das Gebäude überlebte die Luftangriffe der Alliierten auf Hanau und wurde für andere Zwecke weiter genutzt, bis es 1980 für ein Parkhaus abgerissen wurde.
Ähnlich wurde das Unternehmen, zu welchem das Kaufhaus Wronker gehört, auch “arisiert”. Die Eigentümer Max und Hermann Wronker wurden ihres Besitzes beraubt und erhielten Hausverbot in ihren Gebäuden. Die Nationalsozialisten installierten eine neue Führungsebene und benannten die Firma in Hansa AG um. Die Hansa AG wurde 1952 in den Hertie-Konzern eingegliedert, welcher 1994 dann von Karstadt übernommen wurde. Dementsprechend war der Karstadt, bis zu dessen Schließung 2010, in Hanau der direkte Nachfolger des Wronker Kaufhauses. Das Gebäude hingegen wurde am 19. März 1945 komplett zerstört und ab 1948 wieder neu aufgebaut und erweitert. In den 90er-Jahren wurde es erneut renoviert und umgebaut. Seit der Schließung des Karstadts in 2010 stand das Gebäude leer, bis es 2012 für den Bau des Kulturforums abgerissen wurde.
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