Murgstraße 6
76437 Rastatt
Deutschland
Im Haus Murgstraße 6, welches dem wohlhabenden Daniel Kassel gehörte und der zeitweise auch „Judenschultheiß“ genannt wurde, befanden sich spätestens seit 1720 eine Judenschule, sowie ein Betsaal zur Abhaltung des Gottesdienstes. In dieser Zeit war die jüdische Gemeinde zu arm, sich eine eigene Synagoge leisten zu können.
Quellen berichten von lauten Streitereien der Söhne der Familie Kassel und denen der ebenfalls reichen Familie Vola, welche in der Dreherstraße wohnten. Nach einem erneuten Streit von 1741, verordnete Markgraf Ludwig Georg, dass der Betsaal auf die andere Murgseite zu verlegen sei. Außerdem durfte kein Gottesdienst mehr im Haus von Daniel Kassel stattfinden und er wurde mit einer Geldstrafe belegt. Der Obervogt Lassolaye verschärfte das Verbot und untersagte den Juden Kuppenheims und Rastatts gemeinsam Gottesdienste feiern zu dürfen. Auch untersagte er den Bau einer Synagoge.
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