An der Stadtmünze 5
99084 Erfurt
Deutschland
Bis zur Sanierung der Kleinen Synagoge war die Mikwe in der Kleinen Synagoge verfüllt. Allerdings wird in den Bauakten des 19. Jahrhunderts ein "Frauenbad" erwähnt und im Kellergrundriss ist eine Anlage mit Stufen eingezeichnet.
Bei einer Schachtung in diesem Bereich wurde 1994 die aus Sandstein gemauerte Mikwe freigelegt. Sieben Stufen führen zum Becken hinab, das eine Tiefe von 1,42 Metern und ein Fassungsvermögen von etwa 520 Litern hat. In der Ostwand befinden sich zwei Rohröffnungen, möglicherweise führten Wasserleitungen zur Gera oder der Kesselanlage in der Nordostecke. Hier sind auf den Bauzeichnungen zwei Wasserkessel sichtbar. Der eine diente wohl als Sammelbecken für das gepumpte Wasser, der andere als Heizkessel – denn im 19. Jahrhundert war ein gewisser Anteil erwärmten Wassers in der Mikwe erlaubt.
Ob die Mikwe mit dem Bau der Synagoge 1840 entstand, oder schon Teil des Vorgängerbaus war, ist heute nicht mehr zu belegen.
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