Schnoienstraße
18273 Güstrow
Deutschland
nach Mastaler:
Stadtarchiv Güstrow (StA), StadtaktenBau der II. jüdischen Synagoge in der Schnoienstraße im Jahre 1826.
Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon hatte eine spürbare Toleranz gegenüber der jüdischen Bevölkerung eingesetzt und so wurde es möglich wieder Synagogen im Land zu bauen [..] Da die jüdische Gemeinde 1825 noch nicht über ein eigenes Bethaus verfügte, hatte man hierfür einen Raum in einer ihrer Wohnungen verwenden müssen, in der sie sich zum Gottesdienst, Gebet und Belehrung versammelten.- vgl. a. StA, Meckl.-Staatskalender von 1820: "... lebten 28 jüdische Familien in der Stadt ..." Zur Abstellung dieses Zustandes überließ die Stadt der sich ständig vergrößernden israelischen Gemeinschaft im Jahre 1826 die ehemalige 7. Wohnung des Ratsbauhofes in der Schnoienstraße für einen jährlichen Mietpreis von 24 Rt zum Bau einer eigenen Synagoge - dem "Juden Tempel". [...]
Dieses Gebäude wurde dann nach dem Neubau der dritten Synagoge im Krönchenhagen Nr. 13 nur noch als Reinigungsbad für die rituellen Waschungen benutzt. Da es außerdem angeblich auch baufällig geworden war, wurde das Bad der jüdischen Gemeinde 1839 gekündigt. Auf ihren Wunsch wurde ihnen aber im folgenden Jahr erlaubt, den dort befindlichen und bisher von ihnen benutzten Brunnen durch einen Anbau an das in der Armesünderstraße stehende Stadtarmenhaus weiter zu verwenden. Die jüdische Gemeinde ersuchte außerdem am 10.06.1854 den Magistrat, ihr auch die angrenzende Wohnung des Armenhauses für jährlich 16 Rt zu überlassen. Auch nachdem die Stadtkämmerei 1851 das Armenhaus aufgekauft hatte, wurde die angebaute "Bude" noch bis 1893 von der jüdischen Gemeinde als Badehaus weiter benutzt. - vgl. a. StA, Einnahmen der Kämmerei, - vgl. a. StA, Artikel im Güstrower Anzeiger der SVZ vom 24.09.2004
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