Maximilianstraße 81
86150 Augsburg
Deutschland
Inhaber der Zigarrenfabrik H. Nördlinger war der aus Pflaumloch stammende Eduard Nördlinger. Er war verheiratet mit Betty, geborene Gerstle aus Ichenhausen. Ein Sohn des Ehepaars war Dr. Julius Nördlinger, der ab 1909 in Würzburg Medizin studierte und gleichzeitig als Freiwilliger einem Feldarztregiment betrat, dem er bis zum Kriegsende angehörte. Seine Promotion zum Doktor der Medizin erhielt Julius Nördlinger 1915. Dem Militärdienst folgte eine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin am Augsburger Hauptkrankenhaus. Die Eröffnung einer eigenen Praxis erfolgte 1920 in Augsburg in der Bahnhofstraße 5. Durch sein politisches Engagement als Parteimitglied der SPD sowie in Form der Unterstützung des Reichbanners Schwarz-Rot-Gold als Mannschaftsarzt der Kolonne Augsburg geriet er schon früh ins Visier der Nationalsozialisten und wurde bereits im März 1933 mit anderen politischen Gegnern in sogenannte "Schutzhaft" genommen. Nach dem Entzug seiner Approbation 1938 und der Einlieferung ins KZ Dachau anlässlich der Pogromnacht reifte in ihm der Entschluss Deutschland zu verlassen. Im März 1939 gelang Dr. Julius Nördlinger zusammen mit seiner Frau Else die Flucht über die Schweiz in die USA. In Chicago stirbt Dr. Julius Nördlinger 1946, einen Tag nach seinem 56. Geburtstag an einem Herzinfakt.
versandt am 30. Juni 1911
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