Israelitisches Hospital Fürth

Schreiben Israelitisches Hospital Fürth vom 26. März 1871 - Ausschnittsvergrößerung

Vorderseite: Nachdem der Oberrabbiner Dr.Loewi dahier die von Herrn David Nördlinger in Pflaumloch zum Hospitalfond legirten, von Herrn Rechtsconsulenten Nördlinger als Testament-vollstrecker übersendeten zweihundert Gulden einbezahlt hat,so wird demselben hiermit bezeugt, daß das Hospital die Verpflichtung übernommen hat, am Jahrzeittage des am 6. September 1870,das ist 10. Elul 5630 in Pflaumloch verstorbenen Herrn David Nördlinger alljährlich in der Hospitalsynagoge die ritualmäßigen Gebete sagen zu laßen und und eine Jahrzeitkerze zu brennen. Die Kerze muß eine Wachskerze sein,die Person,welche Mischna und Kadisch vorträgt,erhält aus den Zinsen der Stiftung zwey Gulden-Fürth am 26. März 1871-Vorstand der Isr. Kultus - Gemeinde-Der z. Z. Vorsitzende-Unterschrift-Kassier-Unterschrift.- Text

Rückseite: Das seit mehr als hundert Jahren bestehende,1846 mit einem Aufwand von 30000 fl. neu gebaute und 1864 mit einem Aufwand von 12000 fl. bedeutend vergrößerte Israelitische Hospital Fürth besteht aus einer Pfründner- und einer Kranken-Anstalt In der Ersteren finden hilfsbedürtige gesunde Personen auf Lebensdauer vollständige Verpflegung,in der Letzteren werden Kranke entsprechend ärztlich behandelt und verpflegt.Die Verwaltung des Hospitals wird vom Vorstand der Isr. Kultusgemeinde und der Isr. Armenkommision geführt und mittels täglicher Besichtigung durch einen Armenpfleger überwacht.Zur Handhabung der Hausordnung ist ein eigener Verwalter mit nöthigen Wärter- und Dienst-Personal angestellt.Die ärztliche Behandlung der Kranken besorgt der Hospitalarzt und der Hospitalwundarzt. Der Fond des Hospitals ist im Kapitalstock unangreifbar und als eine nur für jüdische Glaubensgenossen bestimmte Stiftung im Sinne des Tit. IV. §9. Abs.4 der Verfassungs-Urkunde anerkannt.In der Haussynagoge wird täglich Gottesdienst gehalten,an welchem sämtliche im Hospital befindliche Pfründner und Kranke-soweit es ihre Gesundheit erlaubt-unter Aufsicht eines Armenpflegers Theil nehmen...........

Stempelabdruck - Vorstand der Isr. Kultusgemeinde Fürth - Ausschnittvergrößerung