Bandwörthstraße/Mühlbacher Straße
97753 Laudenbach bei Karlstadt
Deutschland
Die Synagoge in Laudenbach zählt zu den ältesten, in ihrer äußeren Gestalt heute noch erhaltenen Dorfsynagogen in Deutschland. Ihre Entstehungszeit reicht in das 17. Jahrhundert zurück. Die erste schriftliche Erwähnung stammt von 1667. Sie wird in dieser Zeit nicht nur von jüdischen Familien aus Laudenbach selbst genutzt sondern auch von Juden aus den umliegenden Ortschaften. Im Jahr 1736 erfolgt eine grundlegende Renovierung mit.einer moderaten Erweiterung. Das Gebäude bekommt seine heutige Gestalt. Im Inneren des Hauses sind vielfache Umbaumaßnahmen und Verschönerungen nachweisbar. Unter dem heute weißen Kalkanstrich liegen bis zu zehn übereinander liegende Bemalungen. Bereits im 18. Jahrhundert wird die Frauenempore vergrößert und umspannt den Versammlungsraum in einer Höhe von ca. drei Metern hufeisenförmig. 1885 werden die südöstliche Wand und der Thoraschrein neu gestaltet, im Jahr 1902 werden in die Gewölbedecke zur besseren Belichtung der Frauenempore vier Dachfenster eingebaut, noch im Jahr 1926 erfolgt die letzte größere Renovierung.
Die Inneneinrichtung der Synagoge wird während des Novemberpogroms am 10. November 1938 durch SA-Leute und beteiligter Bevölkerung herausgebrochen und in einem großen Feuer direkt vor dem Gebäude vernichtet. Auf das Niederbrennen des Gebäudes selbst wird wegen der engen Bebauung verzichtet. Im Jahr 1945 bekommt die Synagoge in Folge von Kriegshandlungen einen Granatentreffer in die mainseitige Wand. In der Zeit von 1950 bis 2013 ist das Haus in Privatbesitz und wird als Maschinenhalle und landwirtschaftlicher Lagerraum genutzt. Im Jahr 2013 gründet sich der Verein "Föderkreis ehemalige Synagoge e.V." der das Gebäude und die anderen Einrichtungen der jüdischen Gemeinde Laudenbach zu erhalten versucht. Heutige Besitzerin ist die Stadt Karlstadt.
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