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Kategorie
Adresse

Hauptstraße 18
71686 Remseck am Neckar
Deutschland

Früherer Straßenname
Vordere Gasse 33
Koordinate
48.887960990824, 9.276989346613

1810 kaufte Abraham Herz sen. aus Diedelsheim (heute Ortsteil von Bretten) das Haus in der Hauptstraße 18. Nach seinem Tod übernahm der Sohn Abraham Herz jun. 1829 das Anwesen: Ein zweistöckiges giebelständiges Haus mit Außentreppe. Abraham Herz betrieb hier einen Viehhandel und Liefergeschäfte für das Militär. 1837 erhielt er das Bürgerrecht und wurde 1845 - wahrscheinlich als erster Jude in Württemberg - in den Hochberger Gemeinderat gewählt. 

Als Abraham Herz 1870 von Hochberg wegzog, verkaufte er das Haus an den Metzger Ferdinand Lazarus Falk, Sohn des ehemaligen jüdischen Lehrers von Hochberg Lazarus Falk. 1886 ging das Haus an Ferdinands Sohn Adolf Falk über. Adolf Falk betätigte sich als Metzger und Viehhändler. Er schächtete die Tiere, auch gemästete Gänse aus Neckarrems. Diese wurden mit Siegellack gezeichnet und vorwiegend in Stuttgart verkauft. Falks Metzgerei mit sehr gutem Ruf zog Kunden aus der Umgebung an. 

Adolf Falks Frau Karoline starb 1925. Ihr gut erhaltener Grabstein zeugt von der letzten Bestattung auf dem jüdischen Friedhof in Hochberg. Adolf Falk war seitdem der letzte Jude in Hochberg. 1939 konnte er noch zu seinen Kindern nach London auswandern, wo er am 5. Oktober 1943 starb. Die Kinder waren Teilhaber der Firma Falk Stadelmann in London, die durch die „Veritas-Lampen" weltweit bekannt war. 

Im Juli 2019 wurde durch Gunter Demnig ein Stolperstein zur Erinnerung an Adolf Falk im Bürgersteig vor seinem ehemaligen Haus verlegt. Es handelt sich um den ersten verlegten Stolperstein in Remseck.

Ereignisse
Beschreibung
Abraham Herz aus Diedelsheim kauft das Haus.
Ereignis
Datum Von
1810-01-01
Datum bis
1810-12-31
Datierung
1810
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Adolf Falk verkauft das Haus
Ereignis
Datum Von
1939-01-01
Datum bis
1939-12-31
Datierung
1939
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Wohnhaus Hauptstraße 18, Remseck-Hochberg
Zweistöckiges giebelständiges Wohnhaus mit Außentreppe.
Aufnahmedatum
05.10.2018
Fotografiert von
Kai Buschmann
ggf. Urheber / Künstler
Kai Buschmann
Kai Buschmann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
4032
Höhe
3024
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Beschreibung
Zweistöckiges giebelständiges Wohnhaus mit Außentreppe
Mimetype
image/jpeg
Stolperstein für Adolf Falk
Am 1. Juli 2019 verlegte der Künstler Gunter Demnig für Adolf Falk vor seinem ehemaligen Wohnhaus einen Stolperstein.
Aufnahmedatum
01.07.2019
Fotografiert von
Kai Buschmann
Kai Buschmann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
ggf. URL
DEUTSCHLAND
Breite
1080
Höhe
1080
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Am 1. Juli 2019 verlegte der Künstler Gunter Demnig für Adolf Falk vor seinem ehemaligen Wohnhaus einen Stolperstein.
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Bickhoff-Böttcher, Nicole et al.: 200 Jahre Jüdisches Leben in Hochberg und Aldingen 1730-1930, in: Heimatkundliche Schriftenreihe der Gemeinde Remseck am Neckar, Bd. 10, Remseck 1990, S. 43 f.
Bolay, Gertrud: Die Brüder Falk und die Firma Falk Stadelmann in London, in: Ulrike Sill et al..: Der jüdische Friedhof in Remseck-Hochberg. Eine Dokumentation, Remseck 2003, S. 20-23.
Gertrud Bolay: Jüdischer Alltag in Hochberg, Remseck 2001, S. 45-56.
Redaktionell überprüft
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