Treibgasse 20
63739 Aschaffenburg
Deutschland
<p>Die Synagoge, die 1891/93 mitten in der Stadt erbaut wurde, und das nebenstehende Rabbinatshaus waren einst das Zentrum der jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg. Diese Synagoge wurde in der Reichspogromnacht 1938 niedergebrannt, heute erinnert ein Platanenhain an ihren früheren Standort. Das Museum jüdischer Geschichte und Kultur befindet sich im ehemaligen Rabbinatshaus.</p><p>Als 1978 erstmal offiziell ehemalige jüdische Bürger ihre Heimatstadt Aschaffenburg besuchten, führte die Erkenntnis des Mangels an ausreichend Wissen um die dunkle Epoche der NS-Zeit zu einer Erinnerungsstätte: Bereits 1984 wurde im ehemaligen Rabbinatshaus das „jüdische Dokumentationszentrum“ eröffnet. 2007 wurde es in „Museum jüdischer Geschichte und Kultur“ umbenannt. Die kleine Sammlung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Das Museum verfügt über insgesamt 4 Sammlungen, darunter Kulturgegenstände, Torawimpel, Textilien und die jüdische Geschäftswelt.</p><p>Die Dauerausstellung zur Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg umfasst die erste Erwähnung einer jüdischen Schule im Jahr 1267 bis hin zur Zeit der Verfolgung im Nationalsozialismus.<br />Historische Dokumente veranschaulichen das Leben der jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg, die eine der größten in Bayern war. Am Beispiel lokaler Geschehnisse werden politische Entwicklungen und ihre Folgen dargestellt. Klar wird auch, wie stark jüdische Bürger das Wirtschaftsleben der Stadt prägten: 100 jüdische Geschäfte und Gewerbebetriebe waren 1933 in Aschaffenburg ansässig.<br />Der Besucher erhält durch originale Kultgegenstände Einblick in die jüdische Glaubenswelt. Dabei steht vor allem eine Tora, als zentrale Schrift des jüdischen Glaubens, im Mittelpunkt der Ausstellung.</p><p> </p>
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