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90
Kategorie
Adresse

B 28
72127 Baden-Württemberg
Deutschland

Koordinate
48.508608941123, 9.1006985732375

Unmittelbar nach Ihrem Zuzug 1776 nach Wankheim pachteten vier bis fünf jüdische Familien ein Gelände außerhalb des Ortes. Der Standort lag und liegt an der Gemarkungsgrenze nahe der heutigen B28 im Bereich „Schinderklinge“. Der Name weist darauf hin, dass dort vormals Schlachtabfälle entsorgt worden waren.

Die jährliche Pacht betrug drei Gulden plus für jedes Erwachsenenbegräbnis zwei Gulden und jedes Kind unter 14 Jahren ein Gulden. Erst nach langwierigen Verhandlungen konnte der Platz von der jüdischen Gemeinde am 7.März 1845 gegen eine Zahlung von 200 Gulden erworben werden.

Der erste erhaltene Grabstein stammt von 1778/79. Auch nach der Aufgabe der jüdischen Gemeinde in Wankheim wurde der Friedhof von der jüdischen Bevölkerung in Reutlingen und Tübingen bis in die Zeit des Nationalsozialismus genutzt.

1946/47 wurde für vierzehn Tübinger Juden, die während der NS-Zeit umgekommen waren, ein Gedenkstein aufgestellt. Bis heute sind ungefähr 140 Grabsteine erhalten. Der Zustand vieler Grabsteine hat sich seit einer systematischen Dokumentation der Gräber 1995 (siehe Literaturangabe) in den letzten Jahren allerdings sehr verschlechtert. Im jetzigen Zustand ist der Friedhof dem Verfall ausgesetzt sollten nicht grundlegende Restaurierungsmaßnahmen erfolgen.

Weitere Ergänzungen folgen

Medien
Weg zum Friedhof
Der eher schmale Weg ist mit Hackschnitzeln bestreut. Links des Wegs ist Wald, rechts eine Wiese. Der Weg führt ca. 30 gerad auf das Tor des Friedhofs zu. Der Friedhof befindet sich vollständig im Wald. Das zweiflügelige Tor wird von zwei Steinsäulen getragen. Die Torflügel sind geschweißt bzw. geschmiedet, angeschweißte Blecher verhindern, dass man auf den Friedhof schau. Die Torflügel sind grau gestrichen. Der Rest des Friedhofs ist mit einem Jägerzaun umzäunt.
Aufnahmedatum
07. Juni 2021
Fotografiert von
Dirk M. Zebisch
DZebisch
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
4608
Höhe
2592
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Beschreibung
Weg zum Eingangstor des Friedhofs.
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Frowald Gil Hüttenmeister: Der jüdische Friedhof Wankheim, 1995
Redaktionell überprüft
Aus

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