Wohnhaus Samuel Lazarus

<p>Samuel Lazarus wurde am 13.10.1887 in Stapelmoor (Ostfriesland) geboren. Er hatte zwei Br&uuml;der, Paul und Simon Lazarus, die wie er im v&auml;terlichen Betrieb den Beruf des Landwirts erlernten und gleichzeitig im Oldenburger Viehhandel t&auml;tig waren. Im Mai 1922 heiratete er die Oldenburgerin Gerta Jakobs. Sie hatten drei Kinder: Jan, Ilse und der fr&uuml;h verstorbene Klaus.</p><p>1914 trat Samuel Lazarus als Kriegsfreiwilliger beim 19. Dragoner-Regiment in Oldenburg ein und k&auml;mpfte als Frontsoldat im Ersten Weltkrieg. 1917 wurde er verwundet und kehrte nach Oldenburg zur&uuml;ck, wo er weiterhin Mitglied des Oldenburger Dragonervereins blieb. Nach Ende des Krieges baute er sich eine Existenz als Viehh&auml;ndler auf.</p><p>Mit Beginn des Judenboykotts&nbsp;erlitt auch er finanzielle Einbu&szlig;en. Am 30. September 1938 wurde ihm endg&uuml;ltig die Handelskonzession entzogen und er musste seinen Handel schlie&szlig;en. Nach seiner Verhaftung in der Pogromnacht wurde er am 11. November aus dem Oldenburger Gerichtsgef&auml;ngnis entlassen. Kurz darauf ging er mit seiner Frau Gerta und der Tochter Ilse nach Hamburg. Sein Sohn Jan Lazarus kam 1938 mit einem der Kindertransporte nach England und &uuml;berlebte den Krieg als britischer Soldat. Samuel Lazarus konnte die Deportation seiner Familie noch einige Zeit hinausz&ouml;gern. Doch am 23. Juni 1943 wurden auch die Familie Lazarus ins KZ Theresienstadt deportiert. Samuel &uuml;berlebte dort bis zur Befreiung durch die Alliierten. Seine Frau und seine Tochter wurden nach Ausschwitz gebracht und dort ermordet.</p>