Peterstraße 6
26121 Oldenburg
Deutschland
Im Jahr 1935 entschied der Landesrabbiner Leo Trepp aus verschiedenen Gründen, dass eine jüdische Schule für alle Juden*Jüdinnen aus Oldenburg und dem Umland eingerichtet werden müsse.
Sie eröffnete schließlich im Oktober 1937 mit 50 Schüler*innen und zwei Lehrern, Moses Katzenberg und Alexander Freund, im jüdischen Gemeindehaus, direkt neben der Synagoge in der Peterstraße 6.
Um die Schüler*innen auf die Emigration optimal vorzubereiten, spielte der Fremdsprachenunterricht eine außergewöhnlich wichtige Rolle.
Da viele Kinder aus dem Oldenburger Umland kamen und ihnen das tägliche Zugfahren nicht zuzumuten war, wurden sie unter der Woche in jüdischen Familien in der Stadt untergebracht.
Von Beginn an sank die Zahl der Schüler*innen stetig, was durch die Fluchtwelle, die nach dem Novemberpogrom einsetzte, noch wesentlich verstärkt wurde.
Gut ein Jahr nach der Eröffnung, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, brannten die Nazis sowohl die Synagoge als auch die Schule ab.
Die ehemalige Schülerin Ruth Simon Heinemann berichtet im Film-Interview, wie sie am Morgen des 10.11.1938 an ihrer abgebrannten Schule ankam.
Da die beiden Lehrer in das KZ Sachsenhausen gebracht worden waren undund man neue Räumlichkeiten benötigte, setzte der Unterricht für die nächsten zwei Monate aus. Als neuer Standort für die Schule kam zunächst die Staustraße 12 in Frage, woraufhin ein Nachbar einen Beschwerdebrief an den Oberbürgermeister von Oldenburg schrieb.
Nur wenige Monate später wechselte die jüdische Schule in die Alteneschstraße 15 bis sie im August 1939 einer NS-Organisation weichen musste und in die Kurwickstraße 5 umzog. Für den Unterricht von zwölf Kindern stand nur ein dunkler Raum mit 6qm zur Verfügung. Dennoch behielt die Schule diesen Standort bei, bis sie am 19.12.1939 in die Staulinie 17 umzog. Hier blieb sie bis zu ihrer Auflösung (Verlagerung nach Hamburg) am 1. April 1940.
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