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90
Kategorie
Adresse

Bayerischer Platz 4
10779 Berlin
Deutschland

Koordinate
52.4891666, 13.3389002

Kurt Moser kam am 1. August 1891 in Kolberg/Pommern als Sohn des Getreidehändlers Albert Moses und seiner Frau Julie geborene Lubszynski unter dem Familiennamen „Moses“ zur Welt. Er hatte noch 5 Brüder: Arthur, Georg, Ernst, Fritz und Günther. Kurt Moses studierte Medizin in Berlin und Greifswald. Im Ersten Weltkrieg diente er als Stabsarzt an der Westfront, wegen mehrfacher Kriegsverletzungen erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse. Nach dem Ende des Krieges spezialisierte er sich auf Frauenheilkunde und Seuchenbekämpfung. 1922 änderte er und seine Brüder den Familiennamen in „Moser“ um. Einige Jahre war Kurt Moser im Dienst des Polizeipräsidenten von Berlin tätig, dann zog er nach Crossen an der Oder und praktizierte dort bis 1930. Seine verwitwete Mutter Julie wohnte bei ihm, bis sie 1929 starb. Kurt Moser zog nach Berlin in eine 2½-Zimmer-Wohnung am Bayerischen Platz 4, Gartenhaus, Erdgeschoss. Ein Zimmer diente als Praxis, in dem zweiten Zimmer wohnte Kurt Moser und in dem halben Zimmer wohnte seine Haushälterin und Praxishilfe, das 1879 geborene Fräulein Selma Prinz, ebenfalls jüdischer Herkunft. Kurt Moser heiratete nicht, er unterstützte seinen erblindenden unverheirateten Bruder Günther, der seit 1933 arbeitslos war und in der Rosenheimer Straße 30 wohnte. Sein Bruder Ernst war Zahnarzt geworden und wohnte mit seiner Familie in der Bayreuther Straße 27/28, sein Bruder Fritz wohnte als Untermieter in der Prinzregentenstraße 7. 1938 erlosch die Approbation von Kurt Moser, er durfte nur noch als „Krankenbehandler“ jüdische Patienten behandeln. 1939 wurde er erstmals verhaftet, nach einem Verhör aber wieder freigelassen. Am 21. November 1942 wollte die Gestapo ihn in seiner Wohnung verhaften, traf dort aber nur die Haushälterin Selma Prinz. Diese konnte Kurt Moser und dessen Bruder Fritz warnen, beide gingen in den Untergrund. Am 6. Juni 1942 wurde sein Bruder Fritz von dessen Vermieterin denunziert und in Deutsch Wusterhausen verhaftet. Die Vermieterin denunzierte auch Kurt Moser, bei einem Fluchtversuch wurde er angeschossen, konnte die Verletzung aber im Jüdischen Krankenhaus in Berlin ausheilen lassen. Einen Suizidversuch überlebte er, bevor er am 4. August 1943 mit dem 40. Osttransport nach Auschwitz deportiert wurde. Sein Todesdatum ist unbekannt. <br/>

Medien
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