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90
Kategorie
Adresse

Ebersstraße 72
10827 Berlin
Deutschland

Koordinate
52.4796022, 13.351561453591

Martha Jentsch wurde am 10. Dezember 1880 in Wriezen an der Oder geboren. Sie wohnte in der Ebersstraße 72 in Berlin-Schöneberg. Im Jahr 1907 heiratete sie einen Ingenieur, vorher hatte sie im Laden der Eltern gearbeitet. Sie war Hausfrau und bekam 1912 einen Sohn. Ihre Schwester versorgte sie mit. Seit dem Herbst 1941 litt sie an einer Depression, wegen der sie mehrmals im Berliner Krankenhaus Westend und in einem Privatkrankenhaus in Bernau in Behandlung war. Ende März 1942 wurde sie auf Anweisung eines Schöneberger Arztes in die Heilanstalten Wittenau eingewiesen. Die von einem Arzt bei ihrer Aufnahme niedergeschriebene Lebensgeschichte lässt vermuten, dass Martha Jentsch stark an den Auswirkungen des Krieges litt. Ihre Depressionen seien nach einem vergeblichen Versuch, Kleider zu kaufen, aufgetreten. Mit ihrer Einweisung nach Wittenau war sie offenbar nicht einverstanden. Sie hatte aber starke Schuldgefühle gegenüber anderen Frauen, die „ihren Mann stehen“. Zur Behandlung ihrer Depression wurde bei Martha Jentsch eine Opiumkur durchgeführt, die aber nicht wirksam war. Mitte des Jahres 1943 wurde sie in der Patientenakte als gesund beschrieben, weshalb sie am 13. Juli 1943 als gebessert nach Oebisfelde zu ihrem Sohn entlassen wurde. Damit war Martha Jentsch aber nicht einverstanden und es kam zu Unstimmigkeiten zwischen ihr und ihrem Sohn. Dieser brachte sie im November 1943 wieder nach Wittenau, worüber Martha Jentsch „sehr empört“ war. Sie vermutete, dass ihr Ehemann sie mit einer jüngeren Frau betrüge und sich ihrer entledigen wolle. Laut Diagnose des Aufnahmearztes zeigte sie keinerlei Krankheitssymptome, trotzdem wurde sie am 6. April 1944 nach Meseritz-Obrawalde verlegt. Nur fünf Tage später soll sie an einer Lungenentzündung erkrankt sein, an der sie am 17. Mai 1944 verstorben sein soll. Es steht zu vermuten, dass Martha Jentsch Opfer der in Meseritz-Obrawalde verübten Morde durch die Gabe von Überdosen von Medikamenten wurde. <br/>

Medien
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