Jüdische Gemeinde in Regensburg

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90
Kategorie
Adresse

Am Brixener Hof 2
93047 Regensburg
Germany

Koordinate
49.018237, 12.099247

Nach dem Ende vom 2. Welt-Krieg hat man Deutschland in 4 Zonen aufgeteilt.
Denn 4 Länder haben den Krieg gegen Deutschland gewonnen:
• die USA
• England
• Frankreich
• Russland
 

Lager von Displaced Persons
In Regensburg und Umgebung waren die Amerikaner.
Die Amerikaner haben Lager für Personen ohne Wohn-Sitz gegründet.
Sie nannten diese Lager so:
Lager von Displaced Persons.
Das spricht man so aus:
Displäisd Pöasons.
Die Abkürzung ist DP-Lager.
Displaced Persons bedeutet, dass die Personen keinen Wohn-Sitz haben.
Meistens waren die Diplaced Persons Jüdinnen und Juden, die die Konzentrations-Lager überlebt hatten.
In Polen wurden Jüdinnen und Juden auch noch nach dem Ende der Nazi-Zeit bedroht.
Und so sind sie in die DP-Lager geflüchtet.

Wann war die Nazi-Zeit?
Im Jahr 1933 kamen die Nazis in Deutschland an die Macht.
 

Wer waren die Nazis?
Nazi ist die Abkürzung für National-Sozialist.
Viele National-Sozialisten waren Mitglied in der politischen Partei NSDAP.
NSDAP ist die Abkürzung für National-Sozialistische Deutsche Arbeiter-Partei.
Ab dem Jahr 1933 gab es nur noch die NSDAP.
Andere Parteien waren verboten.
Sehr viele Deutsche waren Nazis:
Viele waren Mitglied in der NSDAP.
Und viele fanden die Ideen der NSDAP gut.
Sie dachten:
Nicht alle Menschen sind gleich viel wert.
Manche Menschen sind weniger wert.
Zum Beispiel Jüdinnen und Juden.
Deshalb haben die Nazis Jüdinnen und Juden verfolgt und ermordet.
Im Jahr 1945 haben die Nazis den Krieg verloren.
Danach wurde die Partei NSDAP verboten.
Trotzdem gab es in Deutschland noch Nazis.

Die Vorsitzenden der Lager von Displaced Persons
Die Vorsitzenden von den Lagern von Displaced Persons waren Jakob Gottlieb und Efraim Brenner.
Die Adressen der jüdischen DP-Lager waren:
• das Café Central in der Pfauen-Gasse 1
• die Götz-Villa in der Gabelsberger-Straße 1

Wie viele Menschen haben im DP-Lager gelebt?
Im November 1945 haben im DP-Lager in Regensburg 600 Personen gelebt.
Im Jahr 1948 waren es 1540 Personen.
Im Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet.
Viele Jüdinnen und Juden sind dann nach Israel ausgewandert.
Auch Jüdinnen und Juden aus dem DP-Lager in Regensburg.
Andere Jüdinnen und Juden aus dem DP-Lager in Regensburg sind auch in die USA ausgewandert.
Und nach Kanada und in andere Länder.
In der Umgebung von Regensburg gab es weitere Lager für Displaced Persons.
Im Februar 1951 waren nur noch 266 Personen im Lager.

Das gab es im Lager
Im Lager gab es:
• eine Stube zum Beten
• eine Religions-Schule
• eine Volks-Schule
• eine Berufs-Schule
• Sport-Vereine

Eine Zeitung im Lager
Im Lager wurde auch eine jiddische Zeitung herausgegeben.
Jiddisch ist die Mutter-Sprache von vielen Jüdinnen und Juden.
Die Zeitung hatte den Namen Der Najer Moment.
 

Ein Rabbiner für das Lager
Ab dem 30. Mai 1945 gab es auch einen Rabbiner.
Sein Name war Dr. Josef Glatzer.
Eine Rabbinerin oder ein Rabbiner ist in der jüdischen Religion eine wichtige Person.
Ihre oder seine Haupt-Aufgabe ist:
Sie oder er lehrt die Heiligen Bücher.
Im Jahr 1949 ist Dr. Josef Glatzer in die USA ausgewandert.

Eine neue Jüdische Gemeinde in Regensburg
Am 1. August 1950 wurde in Regensburg eine Israelitische Gemeinde gegründet.
Die noch in Regensburg verbliebenen Displaced Persons wurden in diese Gemeinde aufgenommen.
Manche Jüdinnen und Juden aus Regensburg sind nach dem Krieg wieder zurückgekommen.
Sie gehörten auch zu den Gründern der neuen Gemeinde.
Rabbiner der neuen Gemeinde war Yakob Simcha Avidor.
Die neue Gemeinde hatte ungefähr 350 Mitglieder.
Die Gemeinde war orthodox geprägt.
Viele Mitglieder kamen ursprünglich aus Polen.

Folgende Personen gehörten zum ersten Gemeinde-Vorstand:
• Max Hirsch
• Chaim Schwerdt
• Chaim Pommeranz
• Dr. Martin Rottenberg
• Josef Ciesierski
• Markus Kalfus

Ausweitung der Gemeinde
Im Jahr 1951 hat die Gemeinde einen eigenen jüdischen Kinder-Garten eröffnet.
Im Jahr 1953 hat die Gemeinde eine eigene hebräische Schule eröffnet.
 

Die Gemeinde hat weniger Mitglieder
In den Jahren 1960 bis 1980 hatte die Gemeinde immer weniger Mitglieder.
Um das Jahr 1970 hatte die Gemeinde noch 140 Mitglieder.
 

Die Rabbiner der Gemeinde
Nach Rabbiner Avidor kümmerte sich Rabbiner Kraus um die Gemeinde.
Danach kümmerte sich Rabbiner Nathan David Liebermann um die Gemeinde.
Liebermann war bis 1969 Rabbiner der Gemeinde.
Danach gab es längere Jahre keinen Rabbiner in der Stadt.
Eine wichtige Persönlichkeit der Gemeinde war der Vorsitzende Otto Schwerdt.
Er ist im Jahr 2007 gestorben.
Außerdem war Hans Rosengold eine wichtige Persönlichkeit.
Er ist im Jahr 2011 gestorben.

Die Gemeinde hat wieder mehr Mitglieder
Seit dem Jahr 1995 hat die Jüdische Gemeinde wieder viel mehr Mitglieder.
Im Jahr 1996 hatte die Gemeinde ungefähr 190 Mitglieder.
Im Jahr 1998 waren es fast 400.
Im Jahr 2017 gehören über 1.000 Personen der Gemeinde an.
Dazu kommen weitere 200 bis 300 Personen.
Sie haben keine Nachweise, dass sie jüdisch sind.
Deshalb haben sie noch keine Anerkennung als Jüdinnen und Juden.
Vorsteherin der Gemeinde ist Ilse Danziger.

Das Gemeinde-Haus
Das alte Gemeinde-Haus ist aus dem Jahr 1960.
Es ist viel zu klein geworden.
Deshalb wurde im Jahr 2016 das Gemeinde-Haus abgerissen.
Seit dem Jahr 2016 wird ein neues Jüdisches Zentrum gebaut.
Das Jüdische Zentrum besteht aus:
• Synagoge
• Kultur-Räumen
• Verwaltungs-Büros
Das Jüdische Zentrum befindet sich am Eck Luzen-Gasse/Brixener Hof.
Das ist das Grund-Stück, wo die alte Synagoge stand.
Die alte Synagoge wurde im Jahr 1938 zerstört.
Zur Unterstützung des Neu-Baus wurde im November 2013 ein Verein gegründet.
Er heißt Förder-Verein Neue Regensburger Synagoge.
Die Mitglieder des Vereins haben das Ziel:
Die Jüdische Gemeinde Regensburg soll im Jahr 2019 wieder eine neue Synagoge bekommen.
Die neue Synagoge ist am Brixener Hof.
Das ist genau 500 Jahre nach der Zerstörung der Synagoge.
Hinweis:
Im November 2013 haben 50 nicht-jüdische Bürgerinnen und Bürger auch einen Förder-Verein für die neue Synagoge gegründet.
Ende 2015 wurden Untersuchungen der Erde auf dem Grund-Stück gemacht.
Danach hat man mit dem Bau angefangen.
Am 19. Oktober 2017 hat man Richt-Fest gefeiert.
Richt-Fest feiert man, wenn das Dach fertig ist.
Die neue Synagoge wurde am 23. Februar 2019 eingeweiht.

Medien
Jüdische Gemeinde Regensburg
Haus der jüdischen Gemeinde Regensburg in Gelb, vorne Eingangstor aus Metal und auf einer steinernen Wand ein Metallplatte mit der Inschrift: "Jüdische Gemeinde Regensburg"
Aufnahmedatum
25.12.2006
Fotografiert von
Dr. Meierhofer
d.akrish
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/Judentum_in_Regensburg#/media/File:J%C3%BCdischesGemeindehausRegensburg.JPG
Breite
2112
Höhe
2816
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Bierwirth, Waltraud ;Himmelstein, Klaus , Das November-Pogrom und der lange Weg zu einer neuen Synagoge. 132 S. Verlag Walhallenet Peter Sturm e.K. Regensburg 2013.
Redaktionell überprüft
Aus

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