Synagoge Beaumarais in Saarlouis

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90
Kategorie
Adresse

In der Muhl 3
66740 Saarlouis
Germany

Früherer Straßenname
(ehemals Muhlenstraße), Ortsteil Beaumarais
Koordinate
49.320347, 6.725794

Im Jahr 1817 kam es zu einem Streit zwischen den Jüdinnen und Juden in Beaumarais und Wallerfangen.
Beaumarais spricht man so aus: Boomarä.
Die beiden Orte liegen nur knapp 3 Kilometer auseinander.
Aber die Jüdinnen und Juden aus Beaumarais haben trotzdem die Synagoge in Wallerfangen besucht.
Vermutlich wollten die jüdischen Familien in Beaumarais einen eigenen Saal zum Beten haben.
Damals war Beaumarais immer noch ein Teil von Wallerfangen.
Aber in Beaumarais gab es immer mehr Mitglieder der Gemeinde.
Sie hatten in der Synagoge in Wallerfangen nicht mehr genügend Platz.
In den Jahren 1844 wurde deshalb auch eine Synagoge in Beaumarais gebaut.
Sie wurde in der Muhlen-Straße errichtet.
Die in Beaumarais gebaute Synagoge war ein einfacher Bau.
Das Gebäude war ziemlich lang.
Es hatte ein geneigtes Dach wie die meisten Gebäude in Deutschland.
Auf der Seite zur Straße hatte es 3 hohe Fenster.
An einer anderen Seite ein rundes Fenster.
Im Jahr 1891 wollte die Jüdische Gemeinde eine neue Synagoge bauen.
Sie hat das Innen-Ministerium um Geld gebeten.
Aber das Innen-Ministerium hat abgelehnt.
Deshalb konnte die Jüdische Gemeinde keine neue Synagoge bauen lassen.
Die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde mussten sich mit der alten Synagoge zufrieden geben.
Aber das war bald kein Problem mehr.
Denn ab dem Jahr 1900 hatte die Jüdische Gemeinde immer weniger Mitglieder.
Und so war wieder genügend Platz für alle.
Im Jahr 1936 wurde die Synagoge vermutlich aufgegeben.
Im November 1938 waren die November-Pogrome.
Während der November-Pogrome haben die Nazis viele jüdische Einrichtungen zerstört.

Wer waren die Nazis?
Nazi ist die Abkürzung für National-Sozialist.
Viele National-Sozialisten waren Mitglied in der politischen Partei NSDAP.
NSDAP ist die Abkürzung für National-Sozialistische Deutsche Arbeiter-Partei.
Ab dem Jahr 1933 gab es nur noch die NSDAP.
Andere Parteien waren verboten.
Sehr viele Deutsche waren Nazis:
Viele waren Mitglied in der NSDAP.
Und viele fanden die Ideen der NSDAP gut.
Sie dachten:
Nicht alle Menschen sind gleich viel wert.
Manche Menschen sind weniger wert.
Zum Beispiel Jüdinnen und Juden.
Deshalb haben die Nazis Jüdinnen und Juden verfolgt und ermordet.
Im Jahr 1945 haben die Nazis den Krieg verloren.
Danach wurde die Partei NSDAP verboten.
Trotzdem gab es in Deutschland noch Nazis.

Aber die Synagoge in Beaumarais haben die Nazis nicht beschädigt.
Im Jahr 1945 war der 2. Welt-Krieg beendet.
Danach blieb die ehemalige Synagoge zunächst lange leer.
Ab dem Jahr 1962 war die ehemalige Synagoge ein Lager-Haus.
Im Jahr 1967 wurde das Gebäude bis auf die Höhe der Fenster-Bänke abgebrochen.
Von da wurde das Gebäude aufgestockt.
Und schließlich hat man das Gebäude zu einem Wohn-Haus umgebaut.

Medien
Aufnahmen der Synagoge in der Muldenstraße
schwarz weiß Bild der Straße, in der die Synagoge stand. Mittiges Haus rechts mit großen Fenstern.
ggf. Urheber / Künstler
Fotos von Hans Nicola, erhalten von Thomas Laurent / Vermittlung durch Günter Zenner, Haifa
d.akrish
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
ggf. URL
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20175/Beaumarais%20Synagoge%20117.jpg
Breite
536
Höhe
600
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Volk, Herman, Studienkreis Deutscher Widerstand Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 - 1945, 1989 Köln.
Fischbach, Stefan et al., Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatorenamt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem "... und dies ist die Pforte des Himmels" Synagogen Rheinland-Pfalz - Saarland, Mainz 2005.
Redaktionell überprüft
Aus

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