Friedrich-Ebert-Straße 42
47799 Krefeld
Germany
In den Jahren 1924 und 1925 wurde für den Seiden-Händler Richard Merländer eine Villa gebaut.
Die Villa ist in der Friedrich-Ebert-Straße 42.
Richard Merländer wurde 1874 in Mühlheim an der Ruhr geboren.
Der Architekt der Villa war Friedrich Kühnen.
Richard Merländer war nicht verheiratet.
Er lebte mit seinem Personal in der Villa.
Im Jahr 1933 kamen die Nazis in Deutschland an die Macht.
Wer waren die Nazis?
Nazi ist die Abkürzung für National-Sozialist.
Viele National-Sozialisten waren Mitglied in der politischen Partei NSDAP.
NSDAP ist die Abkürzung für National-Sozialistische Deutsche Arbeiter-Partei.
Ab dem Jahr 1933 gab es nur noch die NSDAP.
Andere Parteien waren verboten.
Sehr viele Deutsche waren Nazis:
Viele waren Mitglied in der NSDAP.
Und viele fanden die Ideen der NSDAP gut.
Sie dachten:
Nicht alle Menschen sind gleich viel wert.
Manche Menschen sind weniger wert.
Zum Beispiel Jüdinnen und Juden.
Deshalb haben die Nazis Jüdinnen und Juden verfolgt und ermordet.
Im Jahr 1945 haben die Nazis den Krieg verloren.
Danach wurde die Partei NSDAP verboten.
Trotzdem gab es in Deutschland noch Nazis.
Die Nazis verfolgten Richard Merländer, weil er Jude war.
Richard Merländer musste seine Anteile an der Seiden-Firma aufgeben.
Die Nazis haben ihn gezwungen, sein Haus zu verkaufen.
Im Jahr 1941 musste Richard Merländer in ein sogenanntes Juden-Haus umziehen.
Im Jahr 1942 war Richard Merländer schon 68 Jahre alt.
Die Nazis haben ihn in das Konzentrations-Lager Theresienstadt gebracht.
Aber Richard Merländer war zu alt zum Arbeiten.
Im September 1942 haben ihn die Nazis deshalb in das Vernichtungs-Lager Treblinka gebracht.
Damals wurden 3.000 Menschen nach Treblinka gebracht.
Niemand hat diese Reise überlebt.
Es ist nicht klar, wie Richard Merländer gestorben ist.
Wahrscheinlich haben ihn die Nazis kurz nach seiner Ankunft in der Gas-Kammer ermordet.
Die Villa von Richard Merländer wurde in ein Hotel umgewandelt.
Das Hotel hatte immer wieder einen anderen Besitzer.
Im Jahr 1989 hat die Stadt Krefeld die Villa gemietet.
Die Leute von der Stadt haben bedeutende Wand-Gemälde vom Künstler Heinrich Campendonk in der Villa entdeckt.
Deshalb hat der Rat von der Stadt Krefeld beschlossen:
Die Villa soll ein Haus der Begegnung werden.
Heute kann man in der Villa auch Texte und Bilder über die Nazis in Krefeld finden.
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