DP-Lager in der ehemaligen SS-Kaserne Freimann
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in den als SS-Kaserne Freimann errichteten Militärunterkünften polnische DPs untergebracht. Ab Frühjahr 1948 diente das Kasernengelände als DP-Transit und -Resettlement Center — mit einem hohen Anteil jüdischer DPs, die dort auf ihre Auswanderungen warteten. Nach Schließung des Durchganglagers übernahm 1950 die US-Armee die Militärunterkünfte unter dem neuen Namen Warner Barracks.
Büro des „Staatskommissars für rassisch, religiös und politische Verfolgte“
Ab Oktober 1946 war Dr. Phillip Auerbach „Staatskommissar für rassisch, religiös und politisch Verfolgte“ in Bayern. Er verstand sich als „Anwalt der jüdischen DPs“, forcierte die Rehabilitierung von NS-Opfern, die juristische Verfolgung von NS-Tätern und unterstützte tausende DPs bei ihren Auswanderungsbemühungen. 1952 beging er, nach einer schauprozessartigen Verurteilung wegen Veruntreuung und Betrug, Suizid. 1954 wurde er durch einen Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags rehabilitiert.
Sitz der Israelitischen Kultusgemeinde München nach 1945
Unmittelbar nach Kriegsende bezog die Israelitische Kultusgemeinde München (IKG) wieder Räumlichkeiten in der Herzog-Max-Straße 7 und hatte dort ihren Verwaltungssitz. In unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Platz, auf dem die Hauptsynagoge gestanden hatte, die auf direkten Befehl von Adolf Hitler im Juni 1938 abgerissen wurde. Das Bemühen der IKG, 1949 in Angedenken dieser Zerstörung eine Grünfläche zu errichten, wurde seitens der Stadt abgelehnt, mit dem Argument, man benötige dringend Parkplätze in der Innenstadt.
DP-Gemeinde Feldmoching
Im Münchner Ortsteil Feldmoching gründete sich vermutlich gegen Ende des Jahres 1945 eine eigene jüdische DP-Gemeinde mit bis zu 300 Mitgliedern. Neben einer Talmud-Tora-Schule verfügte die Gemeinschaft auch über eine koschere Küche. Der Fußballklub Makabi Feldmoching spielte in der jüdischen Regional-Liga; später fusionierte der Verein mit Hakoach Freising zum Jüdischen Sportklub Feldmoching- Freising. Der Spielbetrieb wurde gegen Ende des Jahres 1948 eingestellt.
Jüdischer Studentenbund München
Der Jüdische Studentenbund wurde im Dezember 1945 gegründet. Erster Präsident war Joseph Silberman. Weitere Ortsgruppen bildeten sich in Erlangen, Frankfurt/Main, Heidelberg sowie Marburg. Viele Studenten und Studentinnen waren im Fach Humanmedizin eingeschrieben. Der Verband bestand bis Mitte der 1950er-Jahre und gab eine eigene Zeitung heraus: Der Jidiszer Student — Perjodisze Szrift fun di Jidisze Studentn Farejnigung in Minchn.
Jüdischer Studentenbund München
Der Jüdische Studentenbund wurde im Dezember 1945 gegründet. Erster Präsident war Joseph Silberman. Weitere Ortsgruppen bildeten sich in Erlangen, Frankfurt/Main, Heidelberg sowie Marburg. Viele Studenten und Studentinnen waren im Fach Humanmedizin eingeschrieben. Der Verband bestand bis Mitte der 1950er-Jahre und gab eine eigene Zeitung heraus: Der Jidiszer Student — Perjodisze Szrift fun di Jidisze Studentn Farejnigung in Minchn.
Funkkaserne
Vermutlich ab Januar 1946 dienten die Militärunterkünfte zur Unterbringung von Displaced Persons und als Transitzentrum. Hier wurden ankommende DPs registriert und auf andere Lager verteilt, aber auch im Rahmen ihrer bevorstehenden Auswanderung betreut. Das Durchgangslager war immer überbelegt, bei einer Aufnahmekapazität von maximal 600 Personen waren dort teilweise bis zu 1 800 untergebracht. 1948 wurde der Transitbereich in die ehemalige SS-Kaserne Freimann verlegt, im Frühjahr 1950 wurde die Funkkaserne ganz geschlossen.
Deutsches Museum: UNRRA University
Im Februar 1946 eröffnete die internationale Hilfsorganisation UNRRA im Deutschen Museum eine eigene Universität. Die Hochschule stand allen DPs offen. Zur Hochphase waren bis zu 2 000 Studenten und Studentinnen aus 30 Nationen eingeschrieben, die meisten von ihnen Ukrainerinnen und Ukrainer. Die Vorlesungen wurden vorwiegend in englischer Sprache gehalten. Rund 150 Professorinnen und Professoren unterrichteten etwa Maschinenbau, Architektur, Mathematik, Wirtschafts- und verschiedenen Naturwissenschaften.
Deutsches Museum: UNRRA-Durchgangslager
Das Erstaufnahmezentrum stand allen politisch oder rassistisch Verfolgten offen und bestand bis Februar 1947. Die internationale Hilfsorganisation United Nations Relief and Rehabilitation (UNRRA) sah ihre zentrale Aufgabe in der Erfassung, Betreuung und Repatriierung von Personen, die verschleppt oder deportiert worden waren. Dies umfasste Konzentrationslagerhäftlinge, Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter und Personen, die als Displaced Persons (DPs) anerkannt waren. Für diesen Personenkreis gab die UNRRA die Wochenzeitung D.P.
Canadian Jewish Congress, Ethel Ostry’s office
At the initiative of the Jewish community’s representative body in Canada, founded in 1919, the Canadian government allowed about a thousand orphans from Europe to emigrate to Canada after World War II as part of the War Orphans Project. Manfred Saalheimer, born in Würzburg, was responsible for the implementation of the program and was supported by the Canadian social worker Ethel Ostry, who had her office in Munich. Between September 1947 and March 1952, 1,116 children from DP camps and children’s homes throughout Europe went to Canada.