Die Hohenstaufenstadt Göppingen, etwa vierzig Kilometer östlich von Stuttgart im landschaftlich reizvollen Vorland der Schwäbischen Alb gelegen, dürfte vielen als geschäftiges Industriezentrum an der Filstalbahn nach Ulm bekannt sein. Im Süden, Richtung Autobahn, findet sich das alte Bauern- und Arbeiterdorf Jebenhausen. 1206 erstmals urkundlich erwähnt, gehört es heute mit seinen gut 4.200 Einwohner*innen zum Stadtgebiet von Göppingen. Wer der viel befahrenen Boller Straße bis zur Ortsmitte (Haltestelle „Alte Kirche“) folgt, wird kaum vermuten, dass sich hier bis zum Jahr 1900 eines der größten „Judendörfer“ Süddeutschlands befand. Seit 1992 beherbergt zudem die alte Dorfkirche eines der deutschlandweit ersten jüdischen Museen der Nachkriegszeit. Seine ganz eigene jüdische Geschichte verdankt Jebenhausen den Freiherren von Liebenstein, die auf ihrem reichsunmittelbaren Territorium 1777 zwanzig jüdische Familien ansiedelten. Um 1845 zählte das Dorf 550 jüdische Einwohner*innen, fast ebenso viele wie christliche. Danach schrumpfte die Landgemeinde durch Aus- und Abwanderung bis 1910 auf nur noch vier Personen. Über das einst reiche jüdische Leben in Jebenhausen informiert heute ein Erinnerungsweg des örtlichen Vereins Haus Lauchheimer, dem auch dieser Spaziergang im Wesentlichen folgt: vom Jüdischen Museum Göppingen bis zum jüdischen Friedhof.
Heimbachweg 24
73035 Göppingen (Ortsteil Jebenhausen)
Deutschland
Boller Straße 42-48
73035 Göppingen
Deutschland
„Mit dem Zwerchsack auf dem Rücken“
Die Mehrheit der jüdischen Landbevölkerung in Jebenhausen lebte vom Vieh- und Hausierhandel. Einige Wohnhäuser entlang der Boller Straße legen davon heute noch Zeugnis ab.
Die ersten Häuser der neuen „Judencolonie“ wurden an der heutigen Tintenbachstraße, der Boller Straße (ehemals Poststraße) sowie am Vorderen und Hinteren Berg errichtet. Im Vergleich zu den alten Bauern- und Handwerkerhäusern, die im christlichen Jebenhausen rund um Schloss und Kirche gewachsen waren, wirkten sie wie aufgereiht, waren kleiner und nur einstöckig – ohne Stall, Scheuer oder Werkstatt. In der Boller Straße 48, 46, 44 und 42 haben sich einige dieser jüdischen Doppelwohnhäuser erhalten. Sie spiegeln die schwache wirtschaftliche wie soziale Stellung der meisten jüdischen Familien wider: Wer nicht gerade im Vieh- und Pferdehandel tätig war, lebte von Almosen oder vom Hausierhandel, oft weit über die Grenzen Jebenhausens hinaus. Landwirtschaft und Handwerke blieben versperrt – mit Ausnahme eigener (koscherer) Metzgereien, Bäckereien und Gasthäuser. Daneben boten sich in der Textilmanufaktur über das Verlagssystem neue Chancen: Während die Waren dezentral in Heimarbeit hergestellt wurden, sorgten die jüdischen Verleger für Rohstoffe und Vertrieb. Nach dem Bahnanschluss Göppingens 1847 verlegten tatsächlich viele dieser Jebenhäuser Textilfabrikanten ihren Sitz ins nahe Filstal. Städtische Kultur und Lebensart hatten in jüdischen Häusern schon zuvor Einzug gehalten.
Boller Str. 36
73035 Göppingen
Deutschland
„Denn mein Haus wird ein Haus des Gebetes genannt werden…“ (Jesaja 56:7)
Ab 1804 diente die Jebenhäuser Synagoge an der ehemaligen Poststraße als religiöser und sozialer Mittelpunkt der jüdischen Gemeinde – bis sie 1905 verkauft und abgerissen wurde.
Der Schutzbrief von 1777 garantierte die freie Religionsausübung, und so traf sich die jüdische Gemeinde zunächst in einem kleinen Betraum, ab 1779 in einem Bethaus in der Aichgasse (heute Tintenbachstraße). Schon um 1800 wurde der Platz erneut knapp. Nur mit Hilfe von Spenden und Darlehen konnte die arme, jedoch wachsende Gemeinde ein Grundstück an der heutigen Boller Straße 36 erwerben und 1804 ihre neue Synagoge einweihen: „Denn mein Haus wird ein Haus des Gebetes genannt werden“, war auf dem Gedenkstein an der Außenwand zu lesen. Tatsächlich entwickelte sich der schlichte Saalbau auch zum sozialen Mittelpunkt der jüdischen Dorfgemeinschaft. 1862 wurde die Synagoge nochmals umfassend renoviert, mit neuen Holzbänken, einem Harmonium sowie fünf wertvollen Kronleuchtern ausgestattet. Gleichzeitig ging die Zahl der Mitglieder jedoch stark zurück. Als sich 1867 in Göppingen eine eigene Gemeinde konstituierte, wurde das Rabbinat verlegt und 1874 ganz aufgelöst. (Heute zeugt davon nur noch das ehemalige Rabbinerhaus in der Boller Straße 31.) Mit dem letzten Gottesdienst am 31. Dezember 1899 endete die knapp 123-jährige Geschichte der Jebenhäuser Gemeinde. Das Synagogengebäude wurde noch bis 1905 von der Göppinger Korsettfabrik Rosenthal, Fleischer & Co. als Lager genutzt, dann jedoch abgebrochen. An gleicher Stelle entstand das neue Jebenhäuser Rathaus samt Feuerwehrmagazin.
Boller Straße 36
73035 Göppingen
Deutschland
„Die hiesige israelitische Gemeinde sucht einen ledigen Religionslehrer, Vorsänger und Schochet…“ (Stellenausschreibung von 1877)
1825 wurde hinter der Jebenhäuser Synagoge ein eigenes Schulhaus errichtet. Doch seit Erlass des Volksschulgesetzes 1836 gab es Streit um die Finanzierung. Zum Schluss blieben die Lehrer weg…
Als Bestandteil des religiösen Lebens lag auch die Schulbildung in Eigenverantwortung der jüdischen Gemeinde. Den Unterricht in Lesen und Schreiben (Hebräisch und Deutsch), Rechnen, Religion und Geschichte übernahmen der Rabbiner bzw. Privatlehrer in ihren Wohnungen. Im Vorfeld des Israelitengesetzes (1828) wurde diese jüdische Gemeindeschule 1824 in eine öffentliche Elementarschule umgewandelt. Sie blieb jedoch auch räumlich von der christlichen Schule nahe der Jebenhäuser Kirche getrennt: 1825 konnte direkt hinter der Synagoge – wo heute ein Spielplatz zu finden ist – ein eigenes Schulhaus mit zwei Klassenräumen samt Rabbiner- und Lehrerwohnungen errichtet werden. Mit Erlass des Volksschulgesetzes von 1836 änderte sich die Situation: Fortan hatte die gesamte Ortsgemeinde für Unterhalt und Lehrerbesoldung der Israelitischen Volksschule aufzukommen – und es gab Streit. Der Neubau einer gemeinsamen Schule kam aus Kostengründen nicht in Frage. So wanderten nicht nur die entnervten Lehrer ab: Als die Zahl der Schüler*innen unter die Mindestmarke von 15 sank, wurde die jüdische Volksschule 1865 geschlossen. Bis 1894 beherbergte das Gebäude weiterhin eine kleine jüdische Religionsschule, danach diente es nur noch Wohnzwecken – bis zum Abriss im Jahr 1974.
Boller Straße 20
73035 Göppingen
Deutschland
„Wenn bei dir ein Armer lebt, … dann sollst du nicht hartherzig sein und sollst deinem armen Bruder deine Hand nicht verschließen.“ (Deuteronomium 15:7-8)
Mit dem jüdischen „Armenhaus“ in der Boller Straße 20 hat sich bis heute ein bemerkenswertes Beispiel gelebter Wohltätigkeit und Solidarität erhalten.
Die Wohltätigkeit – eigentlich als „Hilfe zur Selbsthilfe“ gedacht – ist als religiöses Gebot der Zedaka fest im jüdischen Alltag verankert, sowohl persönlich als auch gemeinschaftlich. Seit dem Mittelalter übernahm die jüdische Gemeinde viele dieser Aufgaben, beispielsweise über die Armenkasse, Suppenküchen und Kleiderkammern, die Krankenversorgung oder Beerdigungsbruderschaften – eine Tradition, die ab dem 19. Jahrhundert auch in zahlreichen bürgerlichen Wohltätigkeitsvereinen und Stiftungen fortgesetzt wurde. In Landgemeinden wie Jebenhausen stellte ein Lossytem mit den Namen der Haushaltsvorstände (die sogenannten „Pletten“) sicher, dass jeder Durchreisende reihum auf eine Mahlzeit samt Übernachtung hoffen konnte. Auch für die Armen vor Ort war in Jebenhausen gesorgt – ob jüdisch oder nichtjüdisch. In der Boller Straße 20 findet sich bis heute ein langgestrecktes Gebäude, im Volksmund auch „Judenbau“ genannt, das 1782 als gemeinschaftliches Wohnhaus für acht arme Familien errichtet worden ist. Dazu hatten einige wohlhabendere Gemeindemitglieder – ganz nach biblischem Vorbild – ein Darlehen gewährt, und auch als es nach vier Jahren Schwierigkeiten mit der Rückzahlung gab, fand sich dafür eine wohltätige Lösung mittels wöchentlicher Raten…
Boller Str. 8/1
73035 Göppingen
Deutschland
„Bei offener Szene legten die Orchestermitglieder ihre Instrumente weg und stürmten mit dem Publikum Beifall.“ (Rezension zur Aufführung der Oper „La Juive“ in Wien am 15. April 1868)
Der Königliche Kammersänger und „Opernstar“ Heinrich Sontheim (1820-1912) wurde in Jebenhausen geboren – und setzte sich mit der Villa Wieseneck in der Boller Straße 8/1 selbst ein Denkmal.
Unweit des ehemaligen „Armenhauses“, entlang der Boller Straße, liegt die Villa Wieseneck – neben dem Schloss das einzig herrschaftliche Haus in Jebenhausen. 1873/74 als Alterssitz für den Königlichen Hof- und Kammersänger Heinrich Sontheim erbaut, ist die Villa seit 1913 Teil des Kinderhauses Stiftung Wieseneck – bis heute. Sontheim gilt als der bekannteste Sohn Jebenhausens: 1820 wurde er in der Vorderen Judengasse 9 (heute Vorderer Berg) geboren, wo seine Eltern das Gasthaus König David betrieben. Schon früh wurde das Gesangstalent des Knaben in Schule und Synagoge entdeckt. Gegen den Willen des religiösen Vaters begann er seine Künstlerkarriere 1839 am Karlsruher Hoftheater, von wo er 1850 fest ans Württembergische Hoftheater wechselte. Obwohl „mit den liberalsten goldenen Ketten und auf Lebenszeit an Stuttgart gefesselt“ (Wilhelm Speidel), wurde Sontheim auch an auswärtigen Bühnen als „König der Tenöre“ gefeiert, so in seiner Glanzrolle des Eleazar in Fromental Halévys Oper La Juive (1835). Immer wieder zog es ihn ins ländliche Jebenhausen, hier wollte er ab 1872 seinen Ruhestand verleben. Doch nach einem Comeback 1874 kehrte Sontheim nach Stuttgart zurück, wo er 1912 hochgeehrt starb. Sein Jebenhäuser Anwesen verkaufte er 1889.
Vorderer Berg 9
73035 Göppingen
Deutschland
„Die Juden sollen einen Judenwirt stellen, der Wein, Bier und Branntwein an Juden auszapfen soll, […] aber keinem Christen oder Fremden weder Trank noch Speise geben, …“
Der Schutzbrief von 1777 verhalf Jebenhausen zu einer florierenden koscheren „Kneipenszene“. Zuerst eröffnete 1799 das Gasthaus Zum König David in der Vorderen Judengasse.
Das markanteste Ausstellungsstück im Jüdischen Museum Göppingen (und heutiges Erkennungszeichen) ist ein einfaches Blechschild aus der Zeit um 1800: König David mit Harfe. Eben dieses Schild wies einst allen Einheimischen und Durchreisenden den Weg zum ersten koscheren Gasthaus Jebenhausens: Zum König David. 1799 öffnete es in der Vorderen Judengasse Nr. 127 (heute Vorderer Berg 9) seine Pforten zunächst nur für jüdische Gäste. So bestimmte es der Schutzbrief von 1777. Wie beliebt freilich der musikalische Monarch war, zeigt die Tatsache, dass der Name von allen nichtjüdischen Eigentümer*innen ab 1869 beibehalten wurde, selbst nach Neubau des Hauses 1968. (Erst 1984 erfolgte die Umbenennung in Pension Elisabeth.) Das Privileg zum Ausschank von Wein, Bier und Gebranntem – die beiden letzteren sind, außer an Pessach, prinzipiell koscher – wurde auch von anderen jüdischen Familien genutzt: Um 1850 luden noch das Rößle, der Ochsen und das Waldhorn (heute Boller Straße 16, 18 und 21) zu „Trank und Speise“ ein. In der Vorderen Judengasse Nr. 130 (heute Vorderer Berg 16) befand sich zudem eine koschere Bäckerei. Sie wurde bis 1852 vom Jebenhäuser Ehepaar Julius und Jette Koch geführt. Ob ihr Enkel, Albert Einstein, hier jemals seine Brötchen kaufte, ist nicht belegt. Heute wären diese nicht mehr koscher.
Hinterer Berg 10/2
73035 Göppingen
Deutschland
„Wird die Herrschaft … einen Brunnen einmachen und ein Häuslein darüber bauen lassen, für deren Erhaltung aber sodann die Juden zu sorgen.“ (Schutzbrief von 1777)
Der erste Standort des jüdischen Tauchbades in Jebenhausen ist unbekannt – der zweite findet sich auch heute noch ganz versteckt am Hinteren Berg 10/2.
Parallel zur Straße Vorderer Berg verläuft in Jebenhausen der Hintere Berg – im Volksmund einst Judensteige, Judenberg oder Judenbuckel genannt. Historisch gesehen handelte es sich dabei um die Vordere und Hintere Judengasse, die zusammen mit der heutigen Tintenbachstraße und der Boller Straße die ursprünglich L-förmige „Judencolonie“ bildeten. Unter nationalsozialistischer Herrschaft sollte auch aus den Straßennamen jede Erinnerung gelöscht werden, und so wurde 1934 aus Judenberg schlicht Berg. Tatsächlich findet sich in Jebenhausen noch so manch versteckter Ort: Wo beispielsweise ab 1778 die erste Mikwe, das rituelle Tauchbad, zu finden war, ist unbekannt. Gemäß Schutzbrief sollte diese von der Liebenstein'schen Ortsherrschaft auf deren Grund und Boden eingerichtet werden. Wenige Schritte vom Vorderen Berg entfernt (entlang des Stichweges unterhalb von Haus Nr. 10), findet sich am Hinteren Berg 10/2 der zweite – belegte – Standort der Jebenhäuser Mikwe: Wegen Baufälligkeit des alten Badhauses wurde sie hier, an diskretem Ort, 1841 neu eingerichtet und noch bis 1875 genutzt. Nach dem Verkauf wurde das Gebäude zum Wohnhaus um- und ausgebaut. Auch heute führt nur ein schmaler, eingezäunter Pfad zwischen Haus Nr. 8 und 10 nach hinten… Ein Hinweis fehlt.
Vorderer Berg 23
73035 Göppingen (OT Jebenhausen)
Deutschland
„Immer freitags haben wir unsere Barches zum Bäcker Veil am Vorderen Berg getragen.“ (lnge Auerbacher)
Über ein Jahrhundert lebte die Familie des Viehhändlers Max Lauchheimer (1871-1939) im Grünen Haus am Vorderen Berg 23 – bis zur Enteignung und Deportation 1941/42.
Als der Viehhändler und Metzger Max Lauchheimer am 26. Mai 1939 in seinem Haus am Vorderen Judenberg an den Folgen der Schutzhaft im Konzentrationslager Dachau starb, ging eine Ära zu Ende: Von allen jüdischen Familien, die 1777 nach Jebenhausen gekommen waren, war die seinige am längsten hier ansässig, und er war der letzte, der noch auf dem Jüdischen Friedhof am Kreuzhaldenweg beigesetzt werden konnte. Das Haus samt rückwärtigem Stallgebäude war seit 1839 in Familienbesitz. Max Lauchheimer, 1871 in Jebenhausen geboren, führte das elterliche Geschäft zusammen mit seiner Frau Betty geb. Leiter weiter, auch nachdem sich bereits alle anderen Viehhändler – um 1863 waren es 23 – in Göppingen oder andernorts niedergelassen hatten. An die schöne Zeit im großelterlichen Haus erinnerte sich die spätere Chemikerin und Schriftstellerin Inge Auerbacher (geb. 1934), die hier 1939-41 mit ihren Eltern eine letzte Zuflucht fand. Im August 1942 wurde die ganze Familie von Göppingen aus nach Theresienstadt deportiert. Alle drei überlebten und wanderten 1946 in die USA aus. Betty Lauchheimer wurde bereits Ende 1941 verschleppt und nahe Riga ermordet. Seit 2007 erinnert an sie ein Stolperstein, seit 2017 – unterstützt vom Verein Haus Lauchheimer – ein zweiter an ihren Mann.
Kreuzhaldenweg
73035 Göppingen
Deutschland
„Die Herrschaft wird denen Juden einen Begräbnisplaz von einem Morgen anschaffen, selbigen einmachen und umzäunen lassen, für dessen Erhaltung aber die Juden sodann zu sorgen.“
Im Schutzbrief von 1777 wurde auch die Anlage des Jüdischen Friedhofs am heutigen Kreuzhaldenweg zugesagt. Als letzter wurde dort 1939 Max Lauchheimer bestattet.
Neben Synagoge und Mikwe gehört der Friedhof zu den Haupteinrichtungen einer jüdischen Gemeinde. Bei Neuansiedlung wurde er meist als erster außerhalb des Wohnbezirks angelegt. In Jebenhausen hatten die Freiherren von Liebenstein 1777 sogar die Bereitstellung und Umzäunung des Grundstücks zugesagt, ebenso Strafverfolgung bei einer möglichen Schändung – eine damals sehr ungewöhnliche Regelung. Bereits 1778 fand sich an einem Hang nahe der alten Fahrstraße nach Göppingen ein geeigneter Platz, die erste Beisetzung fand 1781 statt. Bald schon war das alte Areal (vom heutigen Eingang nach Osten) belegt, und so wurde der Friedhof 1839 um die doppelte Fläche nach Westen erweitert. Deutlich lassen sich die gesellschaftlichen Veränderungen, sozialer Aufstieg und bürgerliche Lebenswelt, an den neuen Gräbern und ihren deutschen Inschriften ablesen. Auch die Mitglieder der Göppinger Gemeinde (1867) wurden weiter hier bestattet, bis auf dem dortigen Friedhof 1904 eine eigene Israelitische Abteilung eingerichtet wurde. Die Zeit des Nationalsozialismus überstand der Jebenhäuser Friedhof weitgehend unbeschadet, nach 1945 wurden vier Schändungen gezählt – zuletzt Anfang April 2009. Heute sind noch etwa 350 Grabsteine vorhanden. Der Schlüssel kann im Bezirksamt (Boller Straße 12) ausgeliehen werden.
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