Complete profile
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Koordinate
50.599095, 10.196649

Der Friedhof befindet sich am Waldrand etwa 150 m westlich vom Dorfausgang unterhalb des Leichelberges (erreichbar über Kirchstraße, ausgeschildert). Der jüdische Friedhof wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts angelegt. Das Grundstück wurde den jüdischen Familien von der Ortsherrschaft für 20 Taler für jeweils 30 Jahre als Lehen überlassen. Nach den ursprünglichen Bestimmungen mussten an jährlichen Abgaben für die Benutzung des Friedhofes 1/4 Pfund Pfeffer, 1/4 Pfund gemahlener Ingwer und zwei Muskatnüsse abgeliefert werden. Für jeden Beigesetzten waren von den Angehörigen ein Taler (für einen alten Menschen), drei Kopfstücke (für einen unter 30-Jährigen) bzw. ein halber Taler (für ein Kind) zu bezahlen. Die erste Beisetzung fand 1707 statt. Auf dem Friedhof wurden die Toten der jüdischen Gemeinden/Familien von Aschenhausen, Kaltennordheim, Kaltensundheim und Opfershausen beigesetzt. Der älteste erhaltene Grabstein ist von etwa 1720. Die letzten Bestattungen waren vermutlich im Februar 1936 (Rosalie Richheimer und Babette Richheimer). Es sind zwei große Grabfelder mit insgesamt etwa 150 Grabsteinen vorhanden. Die Friedhofsfläche umfasst etwa 50 ar. Nach 1945 kam der Friedhof in den Besitz des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden Thüringens mit Sitz in Erfurt (1948). Nachdem 1959 auf Grund der Hanglage des Friedhofes einige Grabsteine umgefallen waren, wurden erste Restaurierungsmaßnahmen ergriffen und ein Teil der Grabsteine in Beton gefasst. 1994 wurde im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme die gesamte Friedhofsanlage hergerichtet.

Literatur
http://www.alemannia-judaica.de/aschenhausen_friedhof.htm (letzter Zugriff am 22.05.18)
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