Laudenbach am Main – heute ein Stadtteil von Karlstadt – blickt auf eine über 500-jährige kontinuierliche Geschichte jüdischer Kultur zurück. Seit 1426 siedeln Juden in dem Ort. Die bis heute erhalten gebliebenen Stätten ihrer Religionsausübung und ihres dörflichen Alltagslebens sind einzigartig: Der „Judenhof“, die Mazzenbäckerei, das jüdische Tauchbad, einer der größten jüdischen Friedhöfe Bayerns und eine der ältesten in ihrer Gestalt erhaltenen Dorfsynagogen haben die wechselvolle Geschichte überlebt.
Der Förderkreis „Ehemalige Synagoge Laudenbach e.V.“ will dieses einzigartige Ensemble jüdisch-unterfränkischer Dorfkultur erhalten. Ziel des Vereins ist es nicht nur, die Synagoge vor dem Verfall zu bewahren, sondern mit Führungen und Seminaren für Schulklassen und Erwachsenengruppen vor allem für die nachkommenden Generationen die Erinnerung an die ehemaligen jüdischen Nachbarn wach zu halten. Die Auseinandersetzung mit dem sehr wechselvollen Alltagsleben zwischen Christen und Juden und dem Schicksal der jüdischen Familien aus unserer Ortschaft soll zu mehr Toleranz und zu einer verständigen Begegnung mit anderen Kulturen und Religionen ermutigen.
Die Frühzeit der jüdischen Siedlung in Laudenbach – von den Anfängen bis zur Bildung fester Gemeindestrukturen. In: Jahrbuch Karlstadt. Beiträge zur Geschichte und Gegenwart. Karlstadt 2017, S. 153 - 176
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