Guntersblum

<p>J&uuml;disches Leben in Guntersblum? Zeigt sich in der rheinhessischen Weinbaugemeinde vor allem immer dann, wenn Nachfahren j&uuml;discher Guntersblumer*innen zu Besuch aus der ganzen Welt kommen: sie sp&uuml;ren den Erinnerungen ihrer Eltern, Gro&szlig;eltern, Verwandten nach. Von den einst 50 J&uuml;dinnen und Juden, die vor dem Nationalsozialismus in Guntersblum gelebt hatten, &uuml;berlebte vor Ort nur eine (eine Mutter mit ihrr&nbsp;christlich getauften&nbsp;Tocher, die von mutigen Freunden der Familie versteckt worden waren)&nbsp;- alle anderen waren in die Flucht oder den Tod getrieben worden. Sie hatten als Wein- oder Einzelh&auml;ndler, als Vereins- oder Gemeinderatsmitglieder das Dorfbild mitgepr&auml;gt: die ehemalige Synagoge, das Dorfgemeinschaftshaus - einst als Turnhalle von dem j&uuml;dischen Architekten Siegfried&nbsp;Monat gebaut, der j&uuml;dische Friedhof zeugen davon. Die Erinnerung&nbsp;an das j&uuml;dische Leben in Guntersblum wurde erst sp&auml;t wieder zum Leben erweckt: in den 1990er Jahren begann der evangelische Pfarrer im Ruhestand, Dieter Michaelis, die j&uuml;dische Geschichte zu rekonstruieren - anhand von&nbsp;Archiv-Recherchen, Zeitzeugen-Gespr&auml;chen und&nbsp;Quellenarbeit. Gut dokumentiert ist sie so durch Dieter Michaelis&#39; Arbeit in verschiedenen Ver&ouml;ffentlichungen nachzulesen.&nbsp;Heute erh&auml;lt&nbsp;die Stolpersteingruppe diese Erinnerung aufrecht: begonnen mit Recherchen und der Organisation der Verlegung von mehr als 20 Stolpersteinen seit 2011, mit Veranstaltungen und Lesungen, mit Aufkl&auml;rungs- und und Erinnerungsarbeit in schulischen und kirchlichen Kinder- und Jugendgruppen.</p>