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Jüdische Einwohner sind erstmals im Jahre 1659 belegt, als ein „Schutzjude“ mit zwei Familienangehörigen bekundet ist. 1671 ist dann eine zweite jüdische Familie am Ort vermeldet. Im 18. Jahrhundert begann ein allmähliches Wachstum, und 1785 werden sieben „Schutzjuden“ genannt. Die jüdische Gemeinde war nie sehr groß: sie erreichte mit 70 Personen und 7,1 % der Gesamtbevölkerung von 980 im Jahre 1905 ihren Höhepunkt. Die kleine Gemeinde hatte eine Synagoge, eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Die Synagoge wurde 1867 erbaut, nach dem großen Stadtbrand von 1865.

Im Jahre 1933 lebten 65 jüdische Einwohner in der Stadt. Danach nahm ihre Zahl durch Ab- und Auswanderung schnell ab. Die letzte Familie meldete sich am 28. März 1939 aus Frankenau ab. 1938 war abzusehen, dass eine Kehillah zur Abhaltung von Gottesdiensten bald nicht mehr zusammenkommen würde, und im Frühjahr oder Sommer 1938 wurde die Synagoge an einen Nachbarn verkauft. Wegen Schwammbefalls wurde das Gebäude schließlich abgerissen. Der Sockel mit dem Kellerraum war 1949 noch vorhanden. Auf dem Grundstück (Rieschstraße 6) wurde später ein neues Gebäude errichtet.

Am 17. Juni 1992, anlässlich der 750-Jahr-Feier der Verleihung der Stadtrechte, wurde an der Grundstücksgrenze zwischen der ehemaligen Synagoge und der evangelischen Kirche ein Gedenkstein für die ermordeten und vertriebenen jüdischen Einwohner errichtet.

Koordinate
51.0938776, 8.9337012
Bundesland
Hessen
Kirche in Frankenau, ein neugothischer Saalbau
Kirche in Frankenau, ein neugothischer Saalbau
Fotografiert von
Clemens Franz
Pia Hilse
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikipedia
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/Frankenau
Breite
4928
Höhe
3264
Lizenz
CC-BY-SA 3.0
Mimetype
image/jpeg
Publikationsdatum Text
25. Oktober 2013
Rathaus Frankenau
Rathaus Frankenau, seitliche Ansicht eines zweistöckigen Steingebäudes
Fotografiert von
Clemens Franz
Pia Hilse
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikipedia
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/Frankenau
Breite
4928
Höhe
3264
Lizenz
CC-BY-SA 3.0
Mimetype
image/jpeg
Publikationsdatum Text
25. Oktober 2013
Ereignisse
Titel
Gründung der Siedlung
Datum Text
um 500 nach Chr. bzw. 750 nach Chr.
Titel
Erstmals Jüdische Bewohner erwähnt
Datum Text
erstmals im Jahre 1659
Literatur
Dehio, Georg, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Hessen I, Regierungsbezirke Gießen und Kassel, begründet vom Tag der Denkmalpflege 1900. fortgesetzt von Ernst Gall, bearbeitet von Folkhard Cremer, Tobias Michael Wolf und anderen, Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2008
Keyser, Erich, Hessisches Städtebuch, Stuttgart 1957
Knappe, Rudolf, Mittelalterliche Burgen in Hessen, Gudensberg-Gleichen 2000
Redaktionell überprüft
Aus

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