Felice Schragenheim

Über eine enge Freundin lernte Elisabeth "Lilly" Wust am 27. November 1942 die 20-jährige Felice Schragenheim in Berlin kennen. Zwischen den beiden Frauen entwickelte sich schnell eine Liebesbeziehung. Sie verlobten sich am 25. März 1943 symbolisch miteinander. Wenig später gestand Schragenheim Wust, dass sie Jüdin sei, woraufhin diese entgegnete: „Jetzt erst recht!“ Sie zog bei Wust unter dem Vorwand, die von einer Krankheit geschwächte Frau bräuchte eine Haushaltshilfe, ein. Am 21. August 1944 von Gestapo-Beamten entdeckt, brachte man Schragenheim in ein "Judensammellager".

1994 erschien der Roman "Aimée & Jaguar" von Erica Fischer. Mit den Berichten Lilly Wusts sowie weiterer Zeitzeugen trug die Autorin die Geschichte der beiden Liebenden zusammen, die 1998 auch verfilmt wurde.

Geburtsdatum
9. März 1922
Geburtsort
Berlin
Gender
Frau
Literatur
Fischer, Erica, Aimée & Jaguar. Eine Liebesgeschichte, Berlin 1943. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1995
Fischer, Erica, Das kurze Leben der Jüdin Felice Schragenheim. „Jaguar“, Berlin 1922 – Bergen-Belsen 1945. Mit Fotos von Christel Becker-Rau. dtv, München 2002.
Stationen
Titel
Kindheit
Adresse

Auguste-Viktoria-Straße 106
14193 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.490965, 13.289808
Stationsbeschreibung

Dr. Albert Schragenheim heiratete während eines Fronturlaubs im Ersten Weltkrieg Erna Karewski . Da beide Zahnärzt*in waren, eröffneten sie nach dem Krieg eine gemeinsame Praxis in der Flensburger Straße, in Berlin-Tiergarten. Ihr Heim hatten sie in der Auguste-Viktoria-Straße 106. Ihrer ersten Tochter Irene folgte zwei Jahre später am 9. März 1922 Tochter Felice Rachel, die von der Familie nur Lice, Fice oder Putz genannt wurde. Ihr Onkel war der einflussreiche Schriftsteller Lion Feuchtwanger. Die Freunde der Familie waren liberal, sozialistisch orientierte Jüdinnen*Juden, wobei Felices Vater dennoch in gewissem Maße traditionsbewusst blieb.

Als die Familie am 4. Mai 1930 von einer Urlaubsreise zurückkehrte, überschlug sich das Auto. Erna Schragenheim starb bei dem Unfall. Albert heiratete zwei Jahre nach ihrem Tod seine Sprechstundenhilfe Käte Dinnah Hammerschlag, die erst 19 Jahre alt war. Am 16. März 1935 starb auch er an einem Herzinfarkt, weshalb Käte mit Irene und Felice in die Sybelstraße, in Berlin-Charlottenburg zog. Anlässlich des „Führergeburtstages“ erhielt Albrecht Schragenheim postum das Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer – sein Name ist auf der Urkunde falsch geschrieben.

Felice fand Halt bei ihren Freundinnen. Sie galt als äußerst beliebt, ideenreich und dichterisch begabt. Ihre Gedichte im modernen „Stil von Mascha Kaléko“ (Helga Brinitzer, 1998) fanden Anklang bei ihren Mitschülerinnen. Felice verbrachte ihre Freizeit gern im Schwimmbad Halensee, wo sie mit Freundinnen über Alltägliches plauderte.

Titel
"Ja, eine Schulbank, die kann viel erzählen"
Untertitel
Schulzeit
Adresse

Lassenstraße 16-20
14193 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.485207, 13.276376
Stationsbeschreibung

Von ihrem sechsten Lebensjahr bis September 1932 besuchte Felice Schragenheim die Kleist-Schule in der Levetzowstraße 34. Ihr Abgangszeugnis bestätigte ihr genügende, aber auch gute Leistungen. Nach den Osterferien 1933 wechselte sie auf das Bismarck-Lyceum in Grunewald. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde sogleich der Hitlergruß zu Beginn jeder Schulstunde eingeführt. Doch galt die Schule unter Eltern, die ihre Kinder von einer nationalsozialistisch geprägten Ausbildung fernhalten wollten, als Geheimtipp. Der Schulleiter Dr. Friedrich Abée war zwar deutschnationalistisch eingestellt, aber kein Anhänger von Hitlers Regime, weshalb er den Führergruß auf Grund seines vermeintlich von Rheuma geplagten Arms lieber ausließ.

Als gute Schwimmerin, die 75-minütiges Schwimmen meisterte, erhielt Felice zur ihrer Schulzeit das Dauer-Schwimmer-Zeugnis des Wellenbads am Lunapark, das sich in der Bornimer Straße 11-13, Berlin-Halensee, befand. Jüdinnen*Juden war das Baden in öffentlichen Freibädern nicht mehr lange gestattet – ein Verbot, das Felice und ihre Freundinnen gern unbeachtet ließen.

In ihrer Zeit am Lyceum begann Felice, ihr dichterisches Talent zu entdecken. Über ihren Klassenlehrer, den Studienrat Walther Gerhardt, schrieb sie im März 1937:

Herr Gerhardt […] Gerecht und pünktlich, stets nach Wahrheit strebend,
Für kleine Schwächen auch ein Herz am rechten Ort,
Beim Übersetzen an den Worten klebend,
Leb er im Herzen seiner Schüler fort!

Am 15.11.1938 endete Felices Schulzeit, nur sechs Tage nach den Novemberpogromen.

Titel
Fluchtversuche
Adresse

Kurfürstendamm 102
10711 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.498201, 13.295513
Stationsbeschreibung

Ende der 1930er Jahre mussten Irene und Felice mit ihrer Stiefmutter aus der Wohnung in der Sybelstraße ausziehen. Sie kamen bei Kätes Eltern unter, die ebenfalls jüdisch waren und eine Pension am Kurfürstendamm 102 betrieben. 1939 emigrierte Irene nach London, wo sie zunächst in einem Hospital arbeitete – Sie kehrte nicht mehr nach Deutschland zurück. Auch Felice bemühte sich um ein Visum sowie die Ausreise in die USA, doch immer häufiger fielen die Schiffe aus verschiedenen Gründen aus. Dennoch bereitete sich Felice weiterhin auf ihre Ausreise vor: Mitte März 1939 schloss sie erfolgreich einen Englischkurs ab, der von der Universität Cambridge organisiert wurde. Am 21. August 1941 schienen ihre Anstrengungen belohnt zu werden, erhielt sie doch einen Brief, der ihr einen Platz bei einem Sondertransport nach Barcelona, der in wenigen Tagen ablegen sollte, zusicherte – Einen Tag darauf schrieb ihr die Reichsvereinigung der Juden: „Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre geplante Ausreise nicht durchgeführt werden kann, weil die Auswanderung von Frauen und Männern im Alter vom 18. bis zum 46. Lebensjahr verboten ist.“

Titel
"Wenn mit schweren Schwingen / ein dunkler Schatten droht..."
Untertitel
Zwangsarbeit in der Flaschenverschlussfabrik
Adresse

Claudiusstraße 14
10557 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.521402, 13.344756
Stationsbeschreibung

Ab Sommer 1941 wohnte Felice Schragenheim für kurze Zeit bei dem Orthopäden Dr. Kurt Hirschfeld in der Claudiusstraße 14. Doch schon wenige Monate darauf zog sie zu ihrer Großmutter Hulda Karewski, mit der sie einmal geplant hatte, Deutschland zu verlassen, um bei ihren Verwandten in den USA zu leben. Diese waren bereits 1936 ausgewandert, um dem NS-Regime zu entgehen.

Im Oktober desselben Jahres erhielt sie Nachricht vom Berliner Arbeitsamt für Juden: Schragenheim wurde zur Zwangsarbeit eingezogen. Sie arbeitete vom 9. Oktober an genau ein Jahr in der Flaschenverschlussfabrik C. Sommerfeld & Co., die als kriegswichtig anerkannt wurde und sich in der Stromstraße 47 befand. Hier wickelte sie täglich achteinhalb Stunden lang Draht um Flaschenverschlüsse. Auf Grund ihrer Arbeit erhielt sie eine Bescheinigung, die es ihr erlaubte, außerhalb der für Jüdinnen*Juden vorgesehenen Einkaufzeit ihre Lebensmittel zu besorgen: Dafür blieb ihr eine Stunde. Zudem musste sie erfahren, dass ihr guter Freund Fritz Sternberg deportiert wurde.

Nachdem ihre Großmutter und deren Bruder Julius Philipp am 6. August 1942 in das Ghetto Theresienstadt gebracht worden waren, erhielt auch Felice Anfang Oktober den Deportationsbescheid. Mit ihrer Freundin Inge Wolf holte sie all ihre Sachen aus der Wohnung in der Claudiusstraße. Im Abschiedsbrief ihren Suizid ankündigend, tauchte sie nun unter. Sie wohnte fortan bei Freund*innen und finanzierte sich mit dem Verkauf ihrer Besitztümer. Mit Inge fälschte sie sich auch einen Ausweis – Ihr Name lautete nun Barbara F. Schrader.

Titel
Aimée & Jaguar
Untertitel
Kennenlernen von Lilly Wust
Adresse

Hardenbergstraße 29
10623 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.505918, 13.334785
Stationsbeschreibung

Hier im ehemaligen Café Berlin, neben dem früheren Ufa-Palast, lernten sich Elisabeth Wust und Felice Schragenheim kennen. Inge Wolf, bei der Schragenheim seit einiger Zeit versteckt lebte, hatte das Treffen organisiert. Elisabeth „Lilly“ Wust erinnerte sich auch noch im Alter von beinahe 80 Jahren an das rostrote Kostüm, das Schragenheim am 27. November 1942 zu ihrer ersten Begegnung trug. Felice stellte sich ihr zunächst noch mit dem Nachnamen Schrager vor, da sie im Zuge der nationalsozialistischen antijüdischen Politik untergetaucht war. Aus der Bekanntschaft entwickelte sich schnell eine Freundschaft: Lilly lud Felice, Inge sowie andere Freundinnen häufig zu sich ein. Ihr Mann Günther war kaum zuhause und das beidseitige Fremdgehen prägte ihre Ehe schon lange – Einzige Übereinkunft war die gemeinsame Sorge um ihre vier Kinder.

Bei einem freundschaftlichen Essen Ende Februar 1943, zu dem Günther, Inge, Lilly und Felice anwesend waren, beobachtete Lilly einen Kuss zwischen ihrem Mann und ihrer eigentlich lesbischen Freundin Inge. Verwirrt kehrte sie in die Küche zurück, wo sie von Felice an sich gezogen wurde, da diese sie küssen wollte. Anfangs noch ablehnend, zeigte sich Lilly einen Monat darauf schon ganz verliebt und die beiden setzten den 25. März als ihren symbolischen Verlobungstag fest. Liebevoll nannten sie sich fortan Aimée (Lily) und Jaguar (Felice). Und so dichtete Jaguar ihrer Aimée folgende Strophe:

Von deinem Mund…
[…] Wie kommt das bloss, ich habe keine Lust,
je wieder fortzugehen als Vagabund.
Nur etwas hätt ich furchtbar gern gewusst:
Wie träumt es sich an deiner Brust von deinem Mund?

Titel
"Jetzt erst recht! Jetzt erst recht!"
Untertitel
Zusammenleben mit Lilly Wust
Adresse

Friedrichshaller Straße 23
14199 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.476183, 13.291407
Stationsbeschreibung

Nach Lillys Krankenhausaufenthalt – sie litt an einer Kiefervereiterung – im März/April 1943 zog Felice unter dem Vorwand, die geschwächte Frau Wust bräuchte Hilfe im Haushalt, bei ihr ein. Später gab sie vor, die vier Kinder zu betreuen.

Felice und Lilly hatten sich bereits am 25. März verlobt und schrieben sich Liebesbriefe. Zudem besuchte Felice ihre im Krankenbett liegende Aimée täglich. Ihre neu entdeckte sexuelle Orientierung kommentierte Elisabeth Wust im Jahr 1991 wie folgt: „Ich hatte bei meinen Männern überhaupt nichts davon. Die Männer hatten ihre Freude und ich fühlte mich benutzt. Bei Felice war’s eben total anders. […] Es war komplett, Liebe und Sexualität, da gab es einfach keine Trennung.“ (Lilly Wust, 1991)

Einen Tag nach Felices Einzug sprach Lilly am 3. Mai zum ersten Mal mit ihrem Mann über eine Scheidung. Er wollte jedoch den äußeren Schein wahren und schlug deshalb eine „Trennung von Tisch und Bett“ vor. Kurz darauf vertraute Felice ihr an, dass sie Jüdin sei und als „U-Boot“ lebte – Lilly war für einen Augenblick schockiert, versprach ihr dann aber: „Jetzt erst recht!“

Im Sommer wurde Felice mit der letzten Chance auf Flucht konfrontiert. Sie entschloss sich dagegen und blieb in Berlin.

Titel
"Felice, ich liebe dich! Welch ein Gefühl, das sagen zu können!"
Untertitel
Die Scheidung von Günther Wust
Adresse

Littenstraße 16/17
10179 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.5189, 13.412874
Stationsbeschreibung

Lilly stritt immer wieder mit ihrem Mann über eine Scheidung. Günther lebte bereits seit einiger Zeit bei seiner Freundin Liesel, die ihn ebenfalls dazu drängte, endlich in die Scheidung einzuwilligen. Für Lilly musste es nur noch eine Formalie gewesen sein, war sie doch seit dem 2. April mit ihrer Jaguar symbolisch verheiratet. Günther Wust willigte schließlich ein und nahm die beiden älteren Kinder zu sich, während die zwei jüngeren bei Lilly blieben. Am 12. Oktober 1943 folgte die offizielle Scheidung, bei der Günther sie dazu zwang, eine Mitschuld aufzunehmen – Sonst hätte er ihr Verhältnis mit Felice verraten. Derart unter Druck, räumte sie ein, dass sie ihm keine weiteren Kinder hatte schenken wollen, womit sie sich dem „Nachwuchs für den Führer“ verweigerte. Felice war in Gedanken bei ihr und schrieb für sie an diesem Tag folgende Verse:

Landgericht
Da hab ich versprochen, in Ewigkeit
dir immer und überall beizustehen,
und schon bei der ersten Schwierigkeit
musst du doch ganz alleine gehen. […]

Zeitgleich heiratete Irene, Felices Schwester, in London den Berliner Fritz „Derek“ Cahn. Den beiden Schwestern war es seit Ende 1942 wieder möglich, sich einander über eine alte Schulfreundin Briefe zu schicken. Ihr Austausch wurde jedoch durch die Zensur behindert, wodurch die Briefe teilweise zwei Wochen brauchten, bis sie ihr Ziel erreichten.

Felice fand unter falschem Namen im Sommer 1944 eine Anstellung bei der Essener National-Zeitung, die eine Redaktion in Berlin unterhielt. Als Lillys vermeintliche Schwägerin nahm sie ihren Namen an und stenographierte fortan Berichte.

Titel
"Sie brauchen gar nicht erst zu leugnen. Sie sind die Jüdin Schragenheim."
Untertitel
Abführung und Deportation
Adresse

Schulstraße 78
13347 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.555227, 13.370908
Stationsbeschreibung

Am 21. August 1944 kamen Aimée und Jaguar gerade vom Baden in der Havel zurück in ihre Wohnung, wo bereits Gestapo-Beamte auf sie warteten. Nach dem Verhör wurde Felice abgeführt – Man hatte aufgedeckt, dass sie Jüdin war. Ihre neue Unterkunft wurde das sogenannte „Judensammellager“ in der Schulstraße, das in der früheren Pathologie des Jüdischen Krankenhauses entstanden war. Lilly kam sie hier besuchen und steckte ihr Liebesbriefe zu, während Felice eine Vollmacht aufsetzte, mit der sie Lilly all ihren Besitz überschrieb.

Der letzte Besuch war am 7. September. Einen Tag darauf erfolgte die Deportation ins „Altersgetto“ Theresienstadt, wo bereits Felices Großmutter am 15. September 1942 gestorben war. Im Oktober wurde Felice nach Auschwitz gebracht, kurz darauf schickte man sie auf einen Fußmarsch nach Groß-Rosen. Hier mussten sie und die anderen Jüdinnen Panzerfallen graben, was auf Grund der Temperaturen von -18°C bald unmöglich wurde. Abends erzählte sie den anderen Frauen Geschichten, was sie sehr beliebt machte. An Scharlach erkrankt und in ein Krankenhaus geschickt, gelang es Felice dort, Briefe an Lilly zu schreiben und zu empfangen. Täglich hoffte sie auf Nachricht von ihrer Geliebten, die sie nicht immer erreichte: „Gestern ist nichts gekommen. Und heute? Heute bestimmt: – Ich möchte dir so viel schreiben, meine Eva dolorosa.“

Titel
"Immer Deine / F." - Ein Leben ohne Jaguar
Untertitel
Tod und Nachlass
Adresse

Lindenstraße 9-14
10969 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.503109, 13.393009
Stationsbeschreibung

Lilly erhielt am 3. Januar 1945 die letzte Nachricht von Felice. „Immer denken an mich und beten für den tapferen Sehnsuchtsvollen“, heißt es in der Schlusszeile. Die Aufzeichnungen von Martin Feuchtwanger, dem jüngeren Bruder von Felices Onkel Lion Feuchtwanger, nennen den März 1945 als Sterbedatum. Womöglich kam sie auf einem Todesmarsch ums Leben. Der Totenschein gibt den 31. Dezember 1944 als Todestag und eine Embolie als Ursache an.

Nach Kriegsende suchte Lilly vergebens nach Felice. Sie übertrug ihre Gedichte in ihr Tagebuch, das sie „Tränenbüchlein“ nennt. 1950 heiratete sie Willi Beimling, um ihre Kinder abzusichern. Er gestattete ihr keinen Besuch und auch sonst gestaltete sich die Ehe unglücklich, weshalb sie sich drei Jahre später von ihm scheiden ließ. Die folgenden Jahre lebte sie in sehr bescheidenen Verhältnissen, wobei sie dennoch dreien ihrer Söhne ein Universitätsstudium ermöglichte. 1981 erhielt sie im Alter von 61 Jahren das Bundesverdienstkreuz am Bande, da sie vom Nazi-Regime Verfolgten Unterschlupf gewährte. Anfang der 90er Jahre erzählte sie ihre Geschichte der Schriftstellerin Erica Fischer – Aus den Berichten entstand das Buch Aimée & Jaguar, das 1998 verfilmt wurde.

Zwei Koffer voller Briefe, Bilder und Geschenke vermachte Lillys Sohn Eberhard Wust dem Jüdischen Museum Berlin nach dem Tod seiner Mutter am 31. März 2006. Ein Stolperstein an der Friedrichshaller Straße 23 erinnert heute an Felice Schragenheim.

Sterbedatum
1945
Sterbeort
dem Konzentrationslager Bergen-Belsen (Todesmarsch)

Neuen Kommentar hinzufügen

Das Sprachkürzel des Kommentars.
Autor
Constantin Köhler
Leichte Sprache
Aus