Otto Landsberg arbeitete als Buch- und Kunsthändler in dem familieneigenen Betrieb „S.L. Landsberg“ in Oldenburg. Mit seiner Frau Martha hatte er zwei gemeinsame Kinder: Ursula und Hans.
Aufgrund seiner jüdischen Wurzeln wurde er während der Zeit des Nationalsozialismus verhaftet und deportiert. Die Judenverfolgung zwang die beiden Kinder bereits zu diesem Zeitpunkt ohne ihre Eltern Deutschland zu verlassen. Sie emigrierten nach England. Nach seiner Freilassung wanderte auch Otto zusammen mit seiner Frau nach England aus.
Hindenburgstraße 30
26122 Oldenburg
Deutschland
Otto Ludwig Landsberg wurde am 11. Juli 1891 als ältestes von fünf Kindern (Walter *1892, Ludwig *1893, Kurt *1896, Anna *1900) von Flora (geb. Cohn) und Moritz Landsberg in Oldenburg geboren. Bis 1924 lebte die Familie in der Hindenburgstraße 30 in Oldenburg.
Theaterwall 24
26122 Oldenburg
Deutschland
Otto Landsberg heiratete Martha (geb. Cohnheim), die am 28. Juni 1893 in Gleidingen bei Hannover geboren ist. Im Jahr 1924 verlegte die Familie Landsberg ihren Wohnsitz von der Hindenburgstraße 30 an den Theaterwall 24 in Oldenburg.
Am 02. April 1924 erblickte Ottos und Marthas erstes Kind Ursula das Licht der Welt. Vier Jahre später wurde Hans am 29. September 1928 geboren. Beide Kinder besuchten die Jüdische Volksschule in Oldenburg, da die Familie der damals sozial höher angesehenen Gruppe der Kaufleute im Einzel-und Großhandel angehörte.
Schüttingstraße 7
26122 Oldenburg
Deutschland
Die Landsbergs besaßen die familienbetriebene Buch- und Kunsthandlung „S.L. Landsberg“ in der Schüttingstraße 7, welche sich direkt in der Innenstadt Oldenburgs befand. Die Buch- und Kunsthandlung wurde von Ottos Großvater Samuel Levi Landsberg gegründet. Otto übernahm den Betrieb und trat somit in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters. Ende 1936 wurde ihm, im Zuge der Führung des nationalsozialistischen Regimes, durch die Reichskammer der bildenden Künste das Betreiben des Kunsthandels verboten. Ein halbes Jahr später erfolgte dann die endgültige Untersagung des gesamten Gewerbes.
Um die Existenz seiner Familie zu sichern, arbeitete Otto ab 1937 in der Weingroßkellerei S. Neugarten in Mainz als Provisionsreisender. Jedoch wurde ihm 1938 die Legitimationskarte dafür entzogen. Dies wurde damit begründet, dass die Ausstellung der Legitimationskarte aufgrund falscher Angaben der Firma S. Neugarten nicht rechtens gewesen sei. Ebenso fand am 14. April 1938 die endgültige Zwangsenteignung der Buch- und Kunsthandlung S.L. Landsberg an den „arischen“ Buchhändler Rudolf Ebel statt.
unbekannt
Essex
CM11NG
Vereinigtes Königreich
Bevor Otto Landsberg am 06. Dezember 1938 in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert wurde, befand er sich ab dem 10. November 1938 im Gerichtsgefängnis Oldenburg in „Schutzhaft“.
Am 01. Dezember 1938 emigrierten die Kinder Ursula und Hans ohne ihre Eltern nach Essex, einer Grafschaft Englands. Otto Landsberg konnte mit seiner Frau Martha am 24. August 1939 ebenfalls nach Essex auswandern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Hans Landsberg 1945 unter dem Namen „John“ nach New Jersey in die USA.
Im Alter von 78 Jahren ist Otto Landsberg am 23. Juni 1969 in London verstorben.
Neuen Kommentar hinzufügen