Die Frühe Neu-Zeit

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Das Mittel-Alter war ungefähr in den Jahren 500 bis 1500.
In dieser Zeit hat man Jüdinnen und Juden in Europa vertrieben.
Die Frühe Neu-Zeit war ungefähr in den Jahren 1500 bis 1800.
Für Jüdinnen und Juden in Europa gab es in diesen Jahren wichtige gesellschaftliche und politische Entwicklungen.
Jüdinnen und Juden haben sich wieder im Alten Reich angesiedelt.
Altes Reich bedeutet hier:
Römisch-deutsches Reich.
Im römisch-deutschen Reich hat damals der römisch-deutsche Kaiser geherrscht.
Das Alte Reich war ungefähr in den Jahren 1500 bis 1800.

Jüdinnen und Juden bekamen von den Herrschern so genannte Schutz-Briefe.
Herrscher waren damals:
• Kaiser
• Könige
• Fürsten
In den Schutz-Briefen stand, wo sich die Jüdinnen und Juden aufhalten durften.
Manche Schutz-Briefe von damals wurden aufgehoben.
Anhand von diesen Schutz-Briefen wird deutlich:
In den damals ungefähr 300 deutschen Gebieten war der rechtliche Status von den Jüdinnen und Juden schwierig.
Rechtlicher Status bedeutet Rechte und Pflichten.
Im Vergleich zu Nicht-Jüdinnen und Nicht-Juden war es so:
Jüdinnen und Juden hatten weniger Rechte.
Zum Beispiel hatten sie weniger Rechte in Bezug auf die Wahl vom Wohn-Ort.
Und sie hatten weniger Rechte in Bezug auf den Handel.
Dafür hatten Jüdinnen und Juden mehr Pflichten.
Zum Beispiel mussten sie mehr Steuern zahlen.

Jüdinnen und Juden wurden auch in der Frühen Neu-Zeit noch vertrieben.
Jüdinnen und Juden wurden aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
Sie haben sich deshalb selbst organisiert.
Es entstanden Land-Judenschaften.
Das waren jüdische Selbst-Verwaltungs-Organisationen.
Außerdem haben Jüdinnen und Juden Gemeinden gegründet.
So konnten sie auch besser die Schutz-Gelder bezahlen.
Schutz-Geld ist Geld, das damals Jüdinnen und Juden an die Herrschenden bezahlen mussten.
Sie mussten das Geld bezahlen, damit ihnen die anderen keine Gewalt angetan haben.
Nur wenige Jüdinnen und Juden haben damals das Aufenthalts-Recht in Städten bekommen.
Meistens haben nur einzelne Familien ein Aufenthalts-Recht bekommen.
Außerdem haben die Jüdinnen und Juden das Aufenthalts-Recht nur für wenige Jahre bekommen.
Zudem mussten die Jüdinnen und Juden in der Regel für den Aufenthalt bezahlen.
Damals gab es einige wichtige Handels-Städte in den deutschen Gebieten.
In diesen Handels-Städten hatten Jüdinnen und Juden aber kein Wohn-Recht.
Jüdische Händler und Handwerker haben sich deshalb um diese Städte herum angesiedelt.
Dadurch entstanden größere Jüdische Klein-Stadt-Gemeinden.
Um das Jahr 1590 sind einige Jüdische Stadt-Gemeinden wieder gewachsen.
Zum Beispiel die Jüdische Gemeinde in Frankfurt am Main.
Außerdem kamen neue Jüdische Gemeinden dazu.
Zum Beispiel die Jüdische Gemeinde im Raum Hamburg und Altona.
In den Jahren 1500 bis 1800 sind hier mehrere Jüdische Gemeinden mit Synagogen und Fried-Höfen entstanden.
Zum Beispiel der Jüdische Fried-Hof Wandsbek.
Im Jahr 1440 hat Johannes Gutenberg den Buch-Druck erfunden.
Davor wurden Texte nur per Hand geschrieben.
Die Erfindung war also sehr bedeutend.
Sie hat auch die jüdische Welt verändert. c
Denn durch den Buch-Druck waren religiöse Texte leichter zu haben.
So konnten mehr Jüdinnen und Juden die religiösen Texte lesen.
Jiddisch-sprachige Bücher haben sich dann auch gezielt an Frauen gerichtet.
Chaim Schachor war einer der ersten Juden, der in Deutschland hebräische Bücher druckte.
Im 17. Jahr-Hundert haben einige wenige erfolgreiche jüdische Kauf-Leute ein Wohn-Recht in Städten bekommen.
Das kam so:
Sie haben den damaligen Herrschern gedient.
Zum Beispiel haben sie die Herrschenden beraten, wie diese Geld für ihre Kriege bekommen können.
Und wie sie Geld für ihre besonderen Bedürfnisse bekommen können.

Die Jüdinnen und Juden bei den Herrschern hatten einen gewissen Einfluss.
Durch ihren Einfluss konnten sie die Jüdischen Gemeinden schützen.
Und unterstützen.
Eine bekannte Jüdin war zum Beispiel Karoline in Hohenzollern-Hechingen.
Auf Hebräisch wurde sie Chaile genannt.
Im 18. Jahr-Hundert ging es immer mehr um die Frage:
Welche Rolle können jüdische Gelehrte spielen?
Können sie zum Beispiel bekannte Philosophinnen und Philosophen werden?
Oder können sie bekannte Schrift-Stellerinnen und Schrift-Steller werden?
Das war leider kaum möglich.
Aber trotzdem gab es bedeutende Fort-Schritte:
Zum 1. Mal in der Geschichte ging es bei der Gleichstellung der Jüdinnen und Juden nicht nur um die wirtschaftliche Teilhabe.
Wirtschaftliche Teilhabe bedeutet zum Beispiel:
Jüdinnen und Juden konnten als Kauf-Leute erfolgreich sein.
Aber nun ging es bei der Gleichstellung der Jüdinnen und Juden auch um die kulturelle Teilhabe.
Kulturelle Teilhabe bedeutet hier:
Jüdinnen und Juden konnten auch als Philosophinnen und Philosophen einen Beitrag zur Gesellschaft leisten.
Oder als Schrift-Stellerinnen und Schrift-Steller.

Bild
Vordere Ebene: Portät von Madame Kaulla, 1805, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, P. Frankenstein, H. Zwietasch, Foto: Landesmuseum Württemberg, CC BY-SA 4.0; Mittlere Ebene: Frankfurt am Main, etwa 1617/18, Wikimedia Commons, Matthäus Merian, Gemeinfrei; Hintere Ebene: Buchseite, Bayerische Staatsbibliothek München, 2 A.hebr. 241, fol. 255v, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00012962-5
Fassettenwert
Neu-Zeit
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Die Frühe Neu-Zeit war ungefähr in den Jahren 1500 bis 1800.
Für Jüdinnen und Juden in Europa gab es in diesen Jahren wichtige gesellschaftliche und politische Entwicklungen.
 

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