Linienstraße 196
10119 Berlin
Germany
Am 1. Oktober 1935 fand das jüdische Neu-Jahrs-Fest statt.
Es hat den Namen Rosch ha-Schana.
An dem Tag ist im Berliner Scheunen-Viertel etwas Ungewöhnliches passiert:
Aus einem Fenster des Hauses in der Linien-Straße 196 hing eine blau-weiße Fahne. Die Wohnung gehörte dem 29-jährigen Martin Friedländer.
Er war Textil-Groß-Händler in Berlin.
Mit der blau-weißen Fahne wollte Martin Friedländer ein Zeichen gegen die Nazis setzen.
Die Nazis hatten ein neues Gesetz herausgegeben.
Es hieß Nürnberger Gesetze.
In den Nürnberger Gesetzen wurden die Rechte von Jüdinnen und Juden eingeschränkt.
Zum Beispiel steht in den Nürnberger Gesetzen:
Jüdinnen und Juden dürfen nicht mehr die deutsche Fahne benutzen.
Aber sie dürfen die jüdischen Farben zeigen.
Martin Friedländer ließ daraufhin aus Protest diese blau-weiße Fahne mit einem David-Stern nähen.
Der David-Stern ist ein Zeichen des Judentums.
Der David-Stern besteht aus 2 Drei-Ecken.
Eine Spitze zeigt nach oben.
Die andere Spitze zeigt nach unten.
Blau und Weiß waren die traditionellen Farben des Zionismus.
Zionismus bedeutet:
Wunsch nach einem eigenen jüdischen Staat.
Im Jahr 1939 flüchtete Martin Friedländer nach Australien.
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