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90
Adresse

Peterstraße 6
26121 Oldenburg
Germany

Koordinate
53.14197212103, 8.2079187036295

Im Jahr 1935 hat der Landes-Rabbiner Leo Trepp entschieden:
Es soll eine jüdische Schule für alle jüdischen Kinder aus Oldenburg und den Orten in der Umgebung geben.

Eine Rabbinerin oder ein Rabbiner ist in der jüdischen Religion eine wichtige Person. Ihre oder seine Haupt-Aufgabe ist:
Sie oder er lehrt die Tora.
Die Tora ist der 1. Teil vom Tanach. Der Tanach ist das Heilige Buch der Jüdinnen und Juden.

Leo Trepp hat die Schule im Oktober 1937 eröffnet.
Am Anfang gab es 50 Schülerinnen und Schüler.
Und 2 Lehrer:
• Moses Katzenberg
• Alexander Freund
Die Schule war im jüdischen Gemeinde-Haus.
Direkt neben der Synagoge in der Peter-Straße 6.

Eine Synagoge ist ein Gebäude für Jüdinnen und Juden.
Sie versammeln sich in der Synagoge zum Gottes-Dienst.
Oft wird in der Synagoge auch die Heilige Schrift gelehrt.

Im Jahr 1933 kamen die Nazis in Deutschland an die Macht.
Das war 2 Jahre bevor Leo Trepp seine Schule eröffnet hat.

Wer waren die Nazis?
Nazi ist die Abkürzung für National-Sozialist.
Viele National-Sozialisten waren Mitglied in der politischen Partei NSDAP.
NSDAP ist die Abkürzung für National-Sozialistische Deutsche Arbeiter-Partei.
Ab dem Jahr 1933 gab es nur noch die NSDAP.
Andere Parteien waren verboten.
Sehr viele Deutsche waren Nazis:
Viele waren Mitglied in der NSDAP.
Und viele fanden die Ideen der NSDAP gut.
Sie dachten:
Nicht alle Menschen sind gleich viel wert.
Manche Menschen sind weniger wert.
Zum Beispiel Jüdinnen und Juden.
Deshalb haben die Nazis Jüdinnen und Juden verfolgt und ermordet.
Im Jahr 1945 haben die Nazis den Krieg verloren.
Danach wurde die Partei NSDAP verboten.
Trotzdem gab es in Deutschland noch Nazis.

Im Jahr 1935 war das Leben für Jüdinnen und Juden in Deutschland sehr gefährlich. Deshalb sind viele Jüdinnen und Juden in andere Länder ausgewandert.
Zum Beispiel nach Nord-Amerika.

Unterricht in Leo Trepps Schule
Die Lehrer Moses Katzenberg und Alexander Freund wollten die Schülerinnen und Schüler auf die Auswanderung vorbereiten.
Deshalb war der Fremd-Sprachen-Unterricht besonders wichtig.
Viele Kinder kamen aus dem Oldenburger Umland.
Für sie war die tägliche Fahrt zur Schule zu anstrengend.
Und so konnten sie in jüdischen Familien in der Stadt wohnen.
In den folgenden Jahren haben immer weniger Kinder die Schule besucht.
Denn viele Familien sind mit ihren Kindern ins Ausland ausgewandert.
Ab dem 9. November 1938 sind noch mehr Jüdinnen und Juden ausgewandert. Der Grund war:
Im November 1938 waren die November-Pogrome.
Während der November-Pogrome haben die Nazis viele jüdische Einrichtungen zerstört. Sie haben auch Leo Trepps Schule und die Synagoge abgebrannt.

Die Nazis haben auch viele Jüdinnen und Juden in Konzentrations-Lager gebracht.
Was bedeutet Konzentrations-Lager?
Die Nazis haben sogenannte Konzentrations-Lager gebaut.
Die Abkürzung für Konzentrations-Lager ist KZ.
Die Jüdinnen und Juden waren Gefangene in den KZs.
Sie mussten dort schwer arbeiten.
Die Nazis haben viele Jüdinnen und Juden in den KZs ermordet.

Eine ehemalige Schülerin berichtet
Ruth Simon Heinemann war damals Schülerin an der Schule von Leo Trepp.
Sie berichtet in einem Film, wie sie am 10. November 1938 an ihrer Schule ankam:
Die Nazis haben unsere beiden Lehrer in das KZ Sachsenhausen gebracht.
Außerdem war unsere Schule abgebrannt.
Deshalb hatten wir in den kommenden 2 Monaten keinen Unterricht.
Man brauchte neue Räume für die Schule.
Zunächst hat man überlegt, die Schule in die Stau-Straße 12 zu verlegen.
Aber ein Nachbar hat sich in einem Brief an den Bürger-Meister von Oldenburg beschwert.

Und so hat man die jüdische Schule in die Altenesch-Straße 15 verlegt.
Aber im August 1939 ist eine Organisation von den Nazis dorthin gezogen.
Und so musste die jüdische Schule wieder umziehen.
Denn wieder beschwerten sich die Anwohner und Anwohnerinnen über die jüdische Schule in ihrer Nachbarschaft.
Die Schule ist in die Kurwick-Straße 5 umgezogen.
Der Raum war dunkel und sehr klein.
Nur noch 12 Kinder haben die Schule besucht.
Am 19. Dezember 1939 ist die Schule in die Staulinie 17 umgezogen.
Am 1. April 1940 hat man die Schule in Oldenburg aufgelöst.
Man hat dann die Schule nach Hamburg verlagert.

Medien
Jüdische Schule in der Peterstraße
Parkgelände mit einer Wiese und Bäumen.
Aufnahmedatum
05.09.18
Fotografiert von
Jule Meyer
ggf. Urheber / Künstler
Jule Meyer
Jule Meyer
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
2592
Höhe
1728
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Staulinie 17, Letzter Standort der Jüdischen Schule
Frontsicht auf ein mehrstöckiges Reihenhaus , davor eine Verkehrsstraße.
Aufnahmedatum
05.09.2018
Fotografiert von
Leona Vogelsang
ggf. Urheber / Künstler
Leona Vogelsang
Jule Meyer
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
1728
Höhe
2592
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Ruth Simon Heinemann, ehemalige Schülerin der jüdischen Schule, erzählt von ihrer Familiengeschichte
Jule Meyer
Thumbnail
Quelle
vimeo
Video ID
20434653
Url
Beschwerdebrief von 1938
Beschwerdebrief von 1938. Ein Nachbar beschwert sich über die jüdische Schule.
Aufnahmedatum
05.09.2018
Fotografiert von
Federico Scanu
Jule Meyer
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Stadtarchiv Oldenburg, Best Nr. 4-6
Breite
2040
Höhe
1592
Beschreibung
Beschwerdebrief eines Nachbarn über die jüdische Schule
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Trepp, Leo, Die Oldenburger Judenschaft, Heinz Holzberg Verlag, Oldenburg 1985, S. 344-366.
Quelle für Brief: Stadtarchiv Oldenburg, Best Nr. 4-6
Redaktionell überprüft
An

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