Seit 2002 werden in Hamburg „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig verlegt. Heute (Juli 2023) liegen mehr als 6650 Stolpersteine in Hamburg.
Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen erforschen und publizieren seit 2006 die Lebensgeschichten derer, an die Stolpersteine erinnern. Sie recherchieren über die Grunddaten der Stolpersteine hinaus (Name, Geburtsdatum, Wohnort, Datum und Ziel der Deportation, Verhaftung, Tod) den gesamten Lebenslauf einer betroffenen Person. Seit 2006 konnten diese Erkenntnisse im Rahmen des Forschungs- und Publikations-Projektes „Stolpersteine in Hamburg – Biographische Spurensuche“ als Bücher veröffentlicht werden. Die beiden initiierenden Institutionen, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und das Institut für die Geschichte der deutschen Juden, sind bis heute zusammen mit den Ehrenamtlichen Trägerinnen des Biographieprojektes.
Inzwischen sind über 4800 Biographien entstanden. Mehr als 300 Autor*innen haben sich daran beteiligt. Neben den 23 meist stadtteilbezogenen Bänden geben die neueren Biographien direkt auf der Homepage Auskunft über die Menschen und ihr Leben. Außerdem sind hier sämtliche verlegten Stolpersteine aufgeführt. Sie können nach Namen, Bezirk, Stadtteil oder Straße angeklickt werden. In den Büchern wie auf der Homepage bieten ein umfangreiches Glossar und einige Zeitleisten Hintergrundinformationen.
Über 2350 dieser Biographien sind, zumeist finanziert von der Hermann Reemtsma Stiftung, ins Englische übersetzt. Das Projekt wächst ständig weiter: Jeden Monat kommen neue Lebensgeschichten hinzu.
In der Kooperation mit Jewish Places wird der Großteil der Stolpersteine aus der Hamburger Projekt-Datenbank auf der interaktiven Karte verortet, die die Orte markieren, an denen Jüd*innen wohnten oder wirkten, die dem Nazi-Terror zum Opfer gefallen sind. Dafür werden die wichtigsten Eckdaten übernommen, die Steine auf der Jewish-Places-Karte angezeigt und mit weiterführenden Links zu den umfangreichen Biografien auf der Seite der Hamburger Stolpersteine verknüpft. Auf diese Weise verzahnen sich die geografische Verortung auf Jewish Places und die inhaltliche Recherche mit Hilfe des beeindruckenden Biografiematerials auf der Projektseite der Stolpersteine Hamburg.
Stolperstein-Initiative Hamburg
Ansprechperson:
Ingo Wille
Telefon: 0170 4916476
E-Mail: stolpersteine.hamburg@gmail.com
Website: www.stolpersteine-hamburg.de