Juri-Gagarin-Ring 16
99084 Erfurt
Deutschland
Für den Neubau der Großen Synagoge am Kartäuserring hatte die Erfurter Synagogengemeinde den Frankfurter Architekten Siegfried Kusnitzky gewinnen können, der etwa zur selben Zeit auch die Synagoge am Börneplatz in Frankfurt am Main entwarf.
Am 4. September 1884 wurde der prächtige Backsteinbau eingeweiht. Die Feierlichkeiten leitete der Erfurter Rabbiner Dr. Theodor Kroner.
Die Große Synagoge bot Platz für ca. 500 Personen, war innen reich ausgeschmückt, mit farbigen Malereien verziert und besaß sogar eine Orgel. Sie bildete nun für 54 Jahre den Mittelpunkt der Gemeinde – bis zum Novemberpogrom: In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 plünderten und verwüsteten SA-Mannschaften die Synagoge und zündeten sie anschließend an. Die Kosten in Höhe von 6.900 RM für den Abbruch der Ruine und die Einzäunung des Grundstücks wurden der Synagogengemeinde in Rechnung gestellt. Die Stadt erwarb es 1939 für 15.000 RM und errichtete 1940 auf dem Gelände einen Holzschuppen zum Lagern von Koks.
Am Standort der zerstörten Synagoge wurde am 31. August 1952 eine neu errichtete Synagoge eingeweiht, die einzige, die auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gebaut wurde. Letzte Nutzung: Synagoge mit Gemeindezentrum