MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln

Das MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln. Das MiQua präsentiert mit dem römischen Praetorium, dem mittelalterlichen jüdischen Viertel und dem Goldschmiedeviertel hochbedeutende archäologische Zeugnisse aus der Geschichte Kölns und des Rheinlandes. Auf einer Fläche von mehr als 6000 m² können Besucherinnen und Besucher voraussichtlich ab 2027 einen unterirdischen archäologischen Rundgang von mehr als 600 m Länge erforschen.

Einmalig in Umfang und Erhaltungszustand ist das jüdische Viertel mit seiner Synagoge des 11. Jahrhunderts, dem Ritualbad (Mikwe) sowie Gemeindebauten und Wohnhäusern. Eindrückliche Funde aus der Grabung illustrieren das Alltags- und Zusammenleben im Viertel. Ergänzt wird diese Darstellung mit den umfangreich überlieferten Schriftquellen aus dem Mittelalter, die die Phasen eines friedlichen Miteinanders verdeutlichen, aber auch von Zeiten der Ausweisung, Verfolgung und Ermordung zeugen. Im Obergeschoss des neuen Museumsgebäudes auf dem Rathausplatz wird die Dauerausstellung zur jüdischen Geschichte und Kultur Kölns von 1424 – dem Jahr, als die Kölner Jüdinnen und Juden die Stadt und ihr Viertel verlassen mussten – bis in die heutige Zeit fortgesetzt.

Im Sommersemester 2021 führten das MiQua und Jewish Places ein Kooperationsseminar mit der Freien Universität Berlin und der Universität zu Köln durch. Über 40 Studierende beider Universitäten nahmen daran teil, recherchierten jüdische Orte in Berlin und Köln, und gestalteten Einträge, die sie auf die Jewish-Places-Karte setzten. In diesem Zusammenhang entstanden unter anderem die Beiträge zu Trude Joan Schiff, zur Familie Oppenheim und über das Kaufhaus Leonhard Tietz. 
Darüber hinaus präsentiert das MiQua die Website Jewish Places in seiner Wanderausstellung "Menschen, Bilder, Orte - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland", die seit März 2021 bislang an Standorten in Nordrhein-Westfalen, Bayern und im Saarland zu sehen war, darüber hinaus in 2023 auch noch in Brandenburg und Magdeburg und 2024 in Österreich Station machen wird.