
"Die deutsche Frau will zeigen, welcher Kulturfaktor sie geworden ist, was sie leistet auf allen Gebieten, zum Teil in ganz neu gestaltender selbstschöpferischer Weise. Ein unvergeßliches Bild. [...] Auch wir jüdischen Frauen konnten voll bescheidenen Stolzes durch diese Ausstellung gehen. Unsere Arbeit stand nicht zurück hinter der Tätigkeit unserer andersgläubigen Schwestern."
So beschreibt Ella Seligmann 1932 rückblickend die Eröffnung der Ausstellung Die Frau in Haus und Beruf im Februar 1912 in Berlin. Ein Jahr später, 1933, begann das nationalsozialistische Regime, die Karrieren und Leben vieler dieser Frauen systematisch zu zerstören.
Die Ausstellung am Jüdischen Museum Berlin würdigt erstmals das Schaffen deutsch-jüdischer Kunsthandwerkerinnen, die in einer von Ausgrenzung und Umbrüchen geprägten Zeit ihren eigenen Weg gingen. Sie stellt Leben und Werk von mehr als 60 jüdischen Designerinnen vor und zeigt, wie sie gesellschaftliche Hürden überwanden, um für Veränderung und Sichtbarkeit zu kämpfen
— und wie sie so anderen Frauen den Weg ebneten.
Widerstände | Jüdisches Museum Berlin
Auf Jewish Places highlighten wir zur Ausstellung wichtige Wohn- und Wirkungsorte einiger der Kunsthandwerkerinnen auf unserer Plattform.